8. Neuendettelsauer Neujahrsempfang der Kooperation aus Gemeinde und BDS

Gastredner MdL Andreas Schalk: „Diesel-Debatte läuft in völlig falsche Richtung“

NEUENDETTELSAU

Auch zum mittlerweile achten gemeinsamen Neujahrsempfang der Gemeinde und des Bundes der Selbstständigen (BDS / früher Gewerbeverband) im Hotel/Gasthaus Sonne begrüßte Neuendettelsaus 1. Bürgermeister Gerhard Korn die zahlreichen Teilnehmer und Ehrengäste mit einer positiven Einschätzung der Gesamtlage. Bevor Korn das Wort an den offiziellen Gastredner, den Ansbacher CSU-Landtagsabgeordneten Andreas Schalk übergab, warnte er wie 2018 vor Pessimismus und dem falschen Bild, was die täglichen Katastrophenmeldungen vermitteln. Man könne alles schlecht reden, aber nach fast 10 Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs sei Bayern ein Hort der Stabilität. Auch durch eigenes Handeln im persönlichen wie beruflichen Umfeld sowie bei Umweltfragen steige die Zufriedenheit. Für Zukunftsprobleme gibt es kein Patentrezept, man benötigt konkurrierende Lösungsmodelle, so Korn. MdL Andreas Schalk aus dem Stimmkreis Ansbach Nord der CSU nutzte in seiner Gastrede bildhafte Vergleiche und interessante Zitate. Im Landtag sei das Klima mit der AfD rauer geworden, es habe sich viel verändert, auch wenn die Koalitionsverhandlungen in Bayern einfach gewesen seien. Er begrüße die Verbesserungen für Familien, Senioren und für die wichtige medizinische Versorgung auf dem Land. Im Bereich Wirtschaftspolitik unterstrich er die hohe Qualität des dualen Ausbildungssystems und resümierte „Deutschland hat keine nennenswerten Rohstoffe im Boden, sondern die Deutschen haben die Rohstoffe im Gehirn“. Ausführlich und eindeutig fiel seine Meinung zur Diesel-Debatte aus – diese laufe in eine völlig falsche Richtung, denn die Qualität und der Schadstoffausstoß würden ständig verbessert. Der Grenzwert von 40 µg sei eine rein politische Festlegung, welche jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehre. „Wir müssen einfach wieder genauer hinsehen“, meinte Schalk und führte einige Beispiele an. Darunter: Am Arbeitsplatz seien in acht Stunden 900 µg erlaubt, an der Bushaltestelle bei 25 Minuten Wartezeit nur 40. Zwei Kerzen im Wohnzimmer überschreiten bereits diesen Grenzwert. Sorgen mache ihm die Exportwirtschaft. Der eingeschränkte USA-Export ist auch im Landkreis Ansbach spürbar. In Zukunft sollte Deutschland sich darauf fokussieren, technologisch am Ball zu bleiben. Zudem lasse sich Politik nicht auf Twitter mit 280 Zeichen erklären. Für sein engagiertes Referat erhielt der Gastredner von Karin Franke (Ehefrau des in Asien weilenden 1. Gewerbeverbandsvorsitzenden Günther Franke) und von Frankes Stellvertreter Thomas Irkes als kleines Dankeschön einen Geschenkkorb. Andrea Rübenach, Geschäftsführerin des BDS, betonte in ihrer Rede die Leitlinie des Mittelstands in Handel, Handwerk und Dienstleistung: Maßvoll und verantwortungsbewusst. Auch sie griff das Thema Diesel auf und kritisierte zudem das „Verschlafen“ von Industrie und Politik der Elektromobilität. Unternehmer haben volle Auftragsbücher, aber nur wenige Arbeiter. Das bürokratische Problem ihrer Meinung nach: Wenn Betriebe vom Amt mit dem Satz „Wollen sie sich das wirklich antun“ davon abgehalten bzw. abgeschreckt werden Flüchtlinge auszubilden oder einzustellen und die nächsten Jahre der Aufenthalt nicht gesichert ist. Der Neuendettelsauer Neujahrsempfang bietet eine perfekte Plattform für den effektiven Informationsaustausch auf allen Ebenen – den letzten, sehr beliebten, Programmteil eröffnete Andrea Rübenach mit den Worten: „Das Buffet ist eröffnet, greifen Sie zu und netzwerken Sie dabei!“.

K W / Foto: Haberzettl

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