Durst der Seele nach Geborgenheit und Trost

Chorandacht des Windsbacher Knabenchores in Merkendorf

MERKENDORF

Für die Sängerknaben des Windsbacher Knabenchores war die Andacht zur Passion ein Heimspiel, traten sie doch in der Vergangenheit öfter in der für ihre Akustik gerühmten spätgotischen Stadtkirche auf. Die Zuhörer erlebten gleich zu Beginn Töne, Klangfarben und Oktaven, die wie aus einem Guss das Leid Jesu in seiner Passion, aber auch dasjenige der Menschen in den Vordergrund rückten.

Dass war es auch, was Stadtpfarrer Detlef Meyer in seiner kleinen Andacht zu Beginn stellte. Nämlich das Leid. Leid, welches aktuell gefühlt weltumspannend die Menschen betrifft: Erst die Corona-Pandemie, nun der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. „Dabei wollen wir doch nur Gehalten sein, von guten Händen“, machte der Geistliche deutlich. Trost könnten die musikalischen Beiträge des Knabenchores und von Organist Christian Hübner spenden, so die Hoffnung von Pfarrer Meyer.

So zeugten etwa die vorgetragenen Werke vom Verlassen- und Ausgegrenzt-Sein Jesu: „Oh Lamm Gottes, unschuldig“ von Max Reger oder „Tristes est anima mea“ des Barockkomponisten Johann Kuhnau.

Gleichzeitig bekamen die Besucher auch trostmachende Worte, etwa mit „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ von Felix Mendelssohn Bartholdy und der Mottete „Magnificat“ des zeitgenössischen Komponisten Arvo Pärt, mit auf den Weg. Das Zusammenspiel von Orgel und Merkendorfer Friedensglocke bei einem Werk von Conrad Paumann, setzte dabei ganz bewusst ein Zeichen gegen Krieg und für den Frieden.

Mit dem Nachtlied von Max Reger entließen Chor und Orgel die Zuhörer zwar nicht in eine bessere Welt, aber mit der Hoffnung getragen, dass es wieder eine friedlichere Welt werden kann, auch und gerade in Europa.

Text + Foto: Daniel Ammon

Mit der Flagge der Ukraine auf ihrer Kleidung setzte der Windsbacher Knabenchor auch optisch ein Zeichen gegen den Krieg im Herzen Europas.
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