PETERSAURACH (Eig. Ber.)
Mitte Februar hatten wir einen außergewöhnlichen Besuch in unserem Garten. Unsere Tochter Judith fand zuerst eine schöne Feder und kurz darauf die ehemalige Besitzerin, ein Turmfalkenweibchen.
Es schien, dass das Turmfalkenweibchen Schutz in unserem Garten suchte, da ihr linker Flügel verletzt war. Also ließen wir sie erst einmal in Ruhe und nutzten die Zeit um einen Ansprechpartner für Greifvögel bzw. eine Auffangstation für sie zu finden, denn sie wirkte bis auf den verletzten Flügel sehr fit.
An einem Samstag Spätnachmittag gestaltete sich aber die Suche nach einem geeigneten Ort für „Lulu-Matilda“, so nannten unsere Kinder Judith, Norah und Silke die Falkendame, als gar nicht so einfach. Wir versuchten verschiedene Kontakte zu nutzen, über einen bekannten Jäger bekamen wir eine Nummer eines Greifvogelkenners, über das Tierheim Ansbach die Nummer der Greifvogelauffangstation Mittelfranken e.V., über einen weiteren Kontakt eine Auffangstation in Fürth – doch leider waren all diese Fachleute nicht erreichbar. Unser letzter Versuch über das Tierheim Gunzenhausen brachte Erfolg. Wir bekamen die Telefonnummer des Tierschutzvereins Altmühlfranken und Region Hesselberg e.V. in Oberschwaningen. Dort konnten wir nun auch jemanden erreichen.
Familie Herold vom Tierschutzverein wies uns ein wie wir den Falken einfangen und sicher nach Oberschwaningen bringen konnten. Gesagt, getan. Das Falkenweibchen ließ sich ohne große Gegenwehr einfangen und in eine vorbereitete Kiste setzen. Und so brachten wir sie dann zum Tierschutzverein, welche des Öfteren verletzte Greifvögel aufnehmen.
Einige Stunden zuvor hatten wir von einer Auffangstation in Würzburg erfahren, dass viele Ehrenamtliche auf Grund finanzieller Engpässe die Auffangstationen bereits schließen mussten. Daher entschlossen sich unsere Töchter, Geld das sie vor kurzem zusammenlegten um es an das Tierheim Gunzenhausen zu spenden, an den Tierschutzverein in Oberschwaningen zu übergeben, schließlich kümmert sich nun Familie Herold um Turmfalkenweibchen „Lulu-Matilda“.
Familie Herold informierte uns darüber, dass der Tierarztbesuch ergab, dass eine doppelte Fraktur der Elle vorliegt. Nach ca. 30 Tagen wird sich zeigen, ob die Turmfalkendame wieder im Stande ist zu fliegen. Wir freuen uns immer sehr, wenn Familie Herold uns Bilder sendet und erzählt wie es Lulu-Matilda geht. Wir hoffen, dass sich ihr Flügel wieder so gut stabilisiert, damit sie bald möglichst wieder in die Freiheit entlassen werden kann.
Text + Fotos: Familie Großberger
