Einblicke in längst vergangene Zeiten in der alten Brauerei

MERKENDORF

Zum „Tag der Städtebauförderung“ konnten Interessierte in die Räumlichkeiten der ehemaligen Brauerei Hellein am Merkendorfer Marktplatz blicken. Dies war die letzte Gelegenheit, bevor die Sanierung und der Umbau zu einer attraktiven Gastronomie mit Fremdenzimmern und Räumen für die Stadtverwaltung beginnen sollen.

Das Bauvorhaben ist mit 13,1 Millionen Euro eines der teuersten in der Geschichte der Krautstadt. Bürgermeister Stefan Bach führt an diesem Nachmittag durch die Räume. Gleich zu Beginn sehen die Besucher den alten Gastraum, in dem noch viele selbst Pizza gegessen haben. Das Inventar steht noch an seinem Platz. Nur die geräumige Küche ist fast komplett ausgeräumt. Dann geht es in das Sudhaus, wo einst die Brauerei Hellein ihr Bier braute. Bürgermeister Bach betont, dass nicht alle Räume zugänglich gemacht werden konnten. Die nächste Station ist der alte Pferdestall, in dem allerlei Gerümpel steht. Dieser soll erhalten bleiben und zu einem Gastraum ausgebaut werden. Dann geht es hinab in den Felsenkeller. Hier lagern noch einige Gerätschaften der alten Pizzeria. Er soll nach dem Umbau als Lagerraum genutzt werden. Der im Anschluss befindliche alte Abfüllkeller ist marode und nicht erhaltenswert. In den Räumen ist es angenehm kühl. Es riecht moderig. Zum Abschluss geht es noch in das erste Obergeschoss. Dort befinden sich zwei 4-Zimmer-Wohnungen. In der einen lebten Studenten und ist ausgeräumt, die andere ist hingegen komplett eingerichtet, wie sie die letzte Bewohnerin in den 1970er Jahren bewohnt hatte. Fernseher, Bett und der gefüllte Gewürzschrank lassen eher vermuten, dass die Wohnung nur kurz verlassen ist. „Als ich diese Wohnung zuerst gesehen habe, dachte ich, sie sei noch bewohnt“, sagt der Bürgermeister. Dann entlässt er die Besucher in die warme Nachmittagssonne.

Das alles wird bald der Vergangenheit angehören. Nach dem Umbau wird das Gasthaus mit Brauerei die Altstadt ein Stück wieder mehr revitalisieren und diese aus dem Dornröschenschlaf holen.

Text + Fotos: Daniel Ammon

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