Einweihung der Tagespflegeeinrichtung im „Alten Kindergarten“

MERKENDORF

Nach einjähriger Bauzeit nahmen die Stadt Merkendorf (Bauherr) und die Evangelische Kranken- und Altenpflege gemeinnützige GmbH (Träger) nun die Einweihung der neuen Tagespflegeeinrichtung vor. Ab sofort können in der Zeit von 8 bis 16:30 Uhr 16 Gäste nach vorheriger Anmeldung die Tagespflege im „Alten Kindergarten“ nutzen. Zahlreiche Bürgermeister der umliegenden Gemeinden und interessierte Bürger hatten sich eingefunden, um der Einweihung beizuwohnen. Bürgermeister Hans Popp ging in seiner Begrüßung kurz auf die Geschichte des „Alten Kindergartens“ ein. Vor 90 Jahren wurde das Gebäude als „Kinderschule und Diakonissenkrankenschwesternstation“ eingeweiht. „Mit der heutigen Einweihung und Nutzung setzen wir diese lange Tradition fort“, freute sich das Stadtoberhaupt. Insbesondere für diejenigen, die „einstmals hier die Kinderschule besuchten, wird sich ein Lebenskreis schließen, in dem sie im Alter die segensvollen Dienste dieser Einrichtung nutzen können“, betonte Popp. Die neue Pflegeeinrichtung sei ein „Beitrag der Stadt Merkendorf, damit unsere älteren Menschen weiterhin selbstbestimmt in der Nähe ihrer Familie leben können“. Insgesamt seien „16 Tagespflegeplätze in dem altehrwürdigen Gebäude inmitten unserer Altstadt entstanden“, erklärte der Bürgermeister. Die Planungen für das Projekt hatten bereits Anfang 2012 begonnen. Nach einem gemeinsamen Lied segnete Stadtpfarrer Detlef Meyer die Einrichtung. In der früheren Kinderschule sei eine Schwester auf rund 40 Kinder gekommen. Diesen Betreuungsschlüssel habe man heutzutage zum Glück nicht mehr zu erwarten. Ganz im Gegenteil werden die 16 Pflegegäste durch fachkundig geschultes Personal betreut. Unterstützt werden die Fachkräfte durch ehrenamtliche Helfer. „Motivierte und liebevolle sowie mit pflegerischem Wissen und Geschick ausgestatte Mitarbeiter sind die Bausteine dieser Einrichtung“, versicherte Meyer. Er hob zudem hervor, dass immer noch weitere ehrenamtliche Helfer willkommen seien. Der Geschäftsführer der Evangelischen Kranken- und Altenpflege Martin Albrecht freute sich, dass durch die Tagespflege Merkendorf „ein wohnortnahes Angebot“ ermöglicht wurde, das sowohl die Hilfsbedürftigen als auch ihre Angehörigen unterstützen kann. Er führte aus, dass „über 80 Prozent der Pflegebedürftigen im häuslichen Umfeld gepflegt werden“, was zum Teil sehr belastend für die Angehörigen sei. Daher sei es nötig, Angebote zur Entlastung zu schaffen. Man müsse „Auszeiten und Verschnaufpausen“ ermöglichen. Auch sei es wichtig, der Vereinsamung vorzubeugen, was hier durch den Kontakt mit anderen Pflegebedürftigen und auch mit dem Personal erreicht werden könne. Die Gäste können sich bei Tätigkeiten wie Backen und Kochen oder bei Spaziergängen, Gedächtnistraining und vielem mehr beschäftigen. Für die pflegerischen Tätigkeiten sei immer jemand vor Ort, sodass sich die Angehörigen auch keine Sorgen machen müssen. Zudem betonte er ausdrücklich, dass durch die Nutzung der Tagespflege die Ansprüche auf Geld- oder Sachleistungen nicht verloren gehen. Albrecht freute sich, dass der „Alte Kindergarten“ künftig zu einer Einrichtung werde, „in der Menschen in freundlicher Umgebung den Tag genießen können“. MdB Artur Auernhammer betonte, dass die Krautstadt „Hervorragendes geleistet“ habe und andere geradezu „neidisch auf Merkendorf sein könnten angesichts dieser guten Entwicklung“. Für ihn ist die „Tagespflegeeinrichtung ein kleines Sahnestück in der Entwicklung von Merkendorf“. Auch Landrat Dr. Jürgen Ludwig betonte, wie wichtig es sei, „den Helfern zu helfen“. Merkendorf habe „im Herzen der Stadt“ eine Einrichtung geschaffen, in der tagsüber professionelle Betreuung und Pflege angeboten werden, sodass die pflegebedürftigen Angehörigen aber dennoch weiterhin zuhause wohnen bleiben können. „In der Summe ist die Tagespflege Merkendorf ein wichtiger Schritt hin zur Seniorenfreundlichkeit des Landkreises“, zeigte sich der Landrat überzeugt. Merkendorf leiste hier „Pionierarbeit“, betonte Ludwig. Die Tagespflege Merkendorf ist ab sofort montags bis freitags von 10 bis 16:30 Uhr geöffnet. Ein Fahrdienst ist eingerichtet und kann bei Bedarf genutzt werden. Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter 09831/2472.

Text + Foto: Marina Hellein

 

a-hw-schluesseluebergabe„Schlüsselübergabe“: Das Architekturbüro Högner überreichte Bürgermeister Hans Popp (links) und dem Geschäftsführer der Evangelischen Kranken- und Altenpflegevereins gemeinnützige GmbH Martin Albrecht (rechts) symbolisch den Schlüssel für die neue Tagespflegeeinrichtung im „Alten Kindergarten“. Stadtpfarrer Detlef Meyer und MdB Artur Auernhammer freuten sich über das „segensreiche Angebot“.

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online

Schreibe einen Kommentar