WINDSBACH
Mit musikalischer Umrahmung und kirchlichem Segen fand Ende Februar die offizielle Einweihung des Windsbacher Projektes „Generalsanierung der stadtbildprägenden Häuser Hauptstraße 14 – 16 und Neubau Hauptstraße 12“ statt. Treffende Worte fand Projektmanager Dipl.-Ing. Wolfgang Eckardt: „Ich bin stets offen für besondere Herausforderungen und knifflige Fälle, aber nach der ersten Ortsbegehung 2009 musste ich den Schock erst mal verdauen. Das Gesamtareal war in einem nahezu unbeschreiblichen Zustand. Die gesamte historische Bausubstanz wies extreme Schäden, bis hin zur gefährdeten Standsicherheit auf. Ein riesiger Klotz Planungs- und Organisationsarbeit für alle Beteiligen. Aus diesem Grund bin ich heute stolz auf dieses besonders gelungene städtebauliches Denkmal, welches sich ausgezeichnet in das vorhandene Ensemble denkmalgeschützter Bauten einfügt!“. Im Jahr 2000 hat die Stadt Windsbach ihr nach dem Baugesetzbuch zustehendes Vorkaufsrecht für den Erwerb von drei benachbarten Grundstücken in der Windsbacher Hauptstraße geltend gemacht, um das zentrale Areal städtebaulich sinnvoll zu entwickeln. Allerdings scheiterten aus finanziellen Gründen die Anstrengungen der Stadt Windsbach ebenso wie das Engagement privater Interessenten. Erst im Jahr 2009 gab es erste Anzeichen, dass das Projekt tatsächlich mit finanzieller Unterstützung der Städtebauförderung und den steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten einer neuen Nutzung zugeführt werden kann. Der Projektmanager Wolfgang Eckardt aus Bad Windsheim zeichnete sich für die Ansiedlung eines Restpostenmarktes im Gewerbegebiet „Fohlenhof-Nord“ verantwortlich. Im Zuge der Bauarbeiten des Marktes wurde er von Bürgermeister Wolfgang Seidel und dem Geschäftsleiter der Stadt Windsbach, Matthias Seitz, mit der Herausforderung der Revitalisierung der drei städtischen Anwesen in der Mitte der Windsbacher Altstadt konfrontiert. Eckardt zögerte nicht und konnte mit der GIG-Immobilien GmbH & Co. KG aus Bad Windsheim einen potentiellen Käufer des Areals finden. Dank der Unterstützung der Denkmalschutzbehörden, der Regierung von Mittelfranken und dem Sanierungsbeauftragten der Stadt Windsbach wurden in einem Modernisierungsgutachten die Grundlagen für den Verkauf der städtischen Häuser erarbeitet. Nach einer Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren konnte die Maßnahme jetzt abgeschlossen werden, sodass in den neuen Räumlichkeiten verschiedene Dienstleistungsangebote sowie ein für Innenstädte typischer Verkaufsladen entstanden sind. Ebenso stießen die größtenteils barrierefreien Wohnungen auf großes Interesse. Parallel zur Revitalisierung des Areals hat die Stadt Windsbach mit der Erstellung eines Stadtentwicklungskonzepts begonnen. Dabei wurden von verschiedenen Arbeitsgruppen aus der Windsbacher Bevölkerung und von beauftragten Fachfirmen für die Bereiche Städtebau, Verkehr, Freiräume und Handel Ziele und Maßnahmen festgelegt, die mittelfristig für die Steigerung der Attraktivität der Windsbacher Innenstadt sorgen werden. Nach den Vorstellungen der Stadt Windsbach sollen im Innenhof künftig auch kulturelle Veranstaltungen und diverse Märkte stattfinden. Ebenfalls im Innenhof ist neben dem Parkdeck eine öffentliche behindertengerechte Toilette integriert worden. Mit dieser Maßnahme konnte ein langgehegter Wunsch aus der Bevölkerung, der sich auch im Stadtentwicklungskonzept der Stadt Windsbach niedergeschlagen hat, erfüllt werden. Zusammengefasst stellt das Projekt Stadtmitte Windsbach den Startschuss für die Wiederbelebung der Windsbacher Altstadt dar.
Text- und Bildquelle: Matthias Seitz / Wolfgang Eckardt
