Neue Höchstmarke im Netzgebiet der N-ERGIE: Strom kommt bereits zu 60 Prozent aus erneuerbaren Energien
Der Stromverbrauch in Nürnberg und der Region wird zu einem immer größeren Teil durch erneuerbare Energien abgedeckt. Die neuesten Auswertungen der N-ERGIE Netz GmbH zeigen: Während in Deutschland 2023 erstmals über die Hälfte des Bruttostromverbrauchs aus klimaneutralen Quellen stammte (52 Prozent), lag der Anteil im Netzgebiet der N-ERGIE im vergangenen Jahr bereits bei 60 Prozent.
Der neue Höchstwert ist in erster Linie Ausdruck der zügig voranschreitenden Energiewende in der Region. Zum einen sorgen zahlreiche neue Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern für einen rückläufigen Stromverbrauch der Haushalte (der Bruttostromverbrauch im Netzgebiet der N-ERGIE sank 2023 auf ca. 7,8 Mrd. Kilowattstunden). Zum anderen steigt die ins Netz eingespeiste Menge aus erneuerbaren Energien stetig an – im Netzgebiet der N-ERGIE um fast 20 Prozent allein in den vergangenen drei Jahren.
Energiewende als Herausforderung für das Stromverteilnetz
So erfreulich diese Entwicklung auch ist: der dynamische Zubau von Photovoltaik-Anlagen, insbesondere großer und leistungsstarker Solarkraftwerke, stellt die N-ERGIE Netz GmbH vor eine sehr große Herausforderung. Da zeitweise – gerade in den Mittagsstunden – viel mehr Strom erzeugt wird als in der Region benötigt wird, müssen die Netz-Kapazitäten für den Abtransport der nicht benötigten Strommengen massiv ausgebaut werden. Aktuell übersteigt die Einspeisung aus Erneuerbaren im Jahresverlauf bereits zu rund 25 Prozent der Zeit den Strombedarf – häufig um das Doppelte.
Die N-ERGIE Netz GmbH wird deshalb in den kommenden Jahren beispielsweise bestehende Hochspannungsleitungen verstärken und zahlreiche neue
Umspannwerke errichten. Allein in den nächsten zehn Jahren wird das Unternehmen mehr als eine Milliarde Euro in sein Stromnetz investieren.
Stromspeicher als elementarer Baustein der Energiewende
Damit ein möglichst großer Anteil des im Netzgebiet erzeugten Stroms sinnvoll genutzt werden kann, sind aus Sicht der N-ERGIE Netz GmbH neben dem Netzausbau zusätzliche Maßnahmen notwendig. Hierzu gehören vorrangig Speichermöglichkeiten, etwa in Form von netzdienlichen Batteriespeichern.
Diese könnten die charakteristische Mittagsspitze aus der PV-Erzeugung abfedern und den gespeicherten Strom in den Abend- und Nachtstunden wieder zur Verfügung stellen – also dann, wenn das Stromnetz freie Kapazitäten aufweist und Verbraucher*innen Strom nachfragen, der sonst zum Beispiel über fossile Erzeugung gedeckt werden müsste. 2023 verdoppelte sich der Zubau an Batteriespeichern im Netzgebiet (2022: 3.033 / 2023: 7.501) – er bewegt sich aber nach wie vor auf einem zu niedrigen Niveau und orientiert sich bislang kaum an den Erfordernissen des Stromnetzes.
Stromnetz umfasst 28.000 Kilometer
Das Stromnetz der N-ERGIE Netz GmbH deckt weite Teile Mittelfrankens ab und geht in die angrenzenden Regierungsbezirke über. Die Hoch-, Mittel- und Niederspannungsleitungen sind insgesamt rund 28.000 Kilometer lang. Es erstreckt sich vom Würzburger Umland im Norden bis Eichstätt im Süden, sowie von Weikersheim im Westen bis nach Sulzbach-Rosenberg im Osten.
Quelle: N-ERGIE Pressestelle
Umspannwerk Winterschneidbach 2023 Foto: Haberzettl