Erfüllter Traum: Hochmodernes Löschfahrzeug für die Lichtenauer Feuerwehr

LICHTENAU

„Sowas erlebt man nur einmal im Leben!“ freut sich Monika Haspel, eine von drei aktiven Feuerwehrfrauen in Lichtenau und immerhin seit 30 Jahren dabei. Und auch Alfred Popp ist die Freude deutlich anzumerken: „Ein nötiger Traum ist in Erfüllung gegangen, damit wir den Dienst am Nächsten mit modernster Technik erfüllen können!“ Zur offiziellen Übergabe des nagelneuen HLF 20 ließ der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Lichtenau die Jahre Revue passieren, seit die Brandschützer 2012 den offiziellen Auftrag des Bürgermeisters zur Planung und Fahrzeugsuche eines neuen Löschfahrzeugs bekamen. HLF steht für Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug und ist nach den professionellen und praktisch orientierten Wünschen der Feuerwehrleute ausgestattet worden. Eine Spezialfirma in Österreich hat den Aufbau in ständiger Abstimmung mit den Lichtenauern gebaut. Selbst ein Laie kann auf den ersten Blick erkennen, wo und für welchen Zweck die diversen Utensilien und Geräte untergebracht und schnell zur Hand sind. Der 15-Tonner fasst 1600 Liter Wasser, hinzu kommen Löschmittel und –pulver, durch die die Löschwirkung des Wassers erhöht wird. Neun Personen bilden die Besatzung. Seit der Auslieferung des Fahrzeugs im März diesen Jahres werden alle FFWler kontinuierlich in der Handhabung der Geräte und Technik geschult. Die Aufgaben einer modernen Feuerwehr erstrecken sich ja auf ein breites Spektrum an Hilfeleistungen wie zum Beispiel die Hilfe bei schweren Verkehrsunfällen. Da es aufgrund der modernen Automobiltechnik immer schwieriger wird, eingeklemmte Personen gefahrlos zu befreien, werden die benötigten Gerätschaften immer komplexer und können bei unsachgemäßer Anwendung auch für den Helfer gefährlich werden. Wünsche für hilfreiche Einsätze und immer gesunde Rückkehr aller Kameradinnen und Kameraden gab es denn auch zahlreiche an diesem besonderen Tag. Bürgermeister Uwe Reißmann erinnerte an den ersten Antrag der FFW im Jahr 2006, als noch sein Vorgänger Andreas Wattenbach im Amt und das damalige Löschfahrzeug bereits seit 23 Jahren im Einsatz gewesen war. „Vom ersten Antrag bis zur Bestellung am 5. Mai 2014 sind mehr als acht Jahre vergangen“, so der Bürgermeister. Der Weg für ein Projekt dieser Größenordnung sei „lang und steinig“. Die Gesamtkosten von 341.000 Euro teilen sich auf in die Förderung des Freistaats in Höhe von 104.500 Euro und den Anteil der Marktgemeinde von stolzen 236.500 Euro. Kritik übte Reißmann an der fehlenden Förderung durch den Bund, obwohl die Feuerwehr häufig zu Unfällen an die Bundesautobahn gerufen und dort kostbare Hilfe leisten würde. Dass auch der Landkreis sich nicht an den Kosten beteilige, begründete Landrat Dr. Jürgen Ludwig in seinem Grußwort mit der Verantwortung des Landkreises für überörtliche Einsätze etwa des Gefahrgutzugs in Schnelldorf oder der UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung) in Herrieden, die den örtlichen Wehren bei  Großschadensereignissen zur Seite stehen. Ausdrücklich lobte Ludwig den Einsatz der 11.000 FFWler in den 319 Wehren des Landkreises und dankte ihnen für ihren Einsatz. Dass die Anforderungen an die Feuerwehr stark gestiegen sind, betonte Kreisbrandrat Thomas Müller. Die hochmoderne Technik sei notwendig, um anderen helfen zu können „und nicht, um ein schönes rotes Auto zu haben!“ Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sie sich auch als Motivationsschub für den zu gewinnenden  Nachwuchs erweisen könne. An die breite Öffentlichkeit gerichtet erinnerte Müller daran, dass hier ein Ehrenamt ständig über 24 Stunden an 365 Tagen ausgeübt werde, was oft in Vergessenheit gerate.  Grüße und gute Wünsche gab es auch von den Nachbarwehren, die zu dem Ereignis gekommen waren. Kommandant Christian Loy aus Neuendettelsau und stellvertretender Kommandant Tobias Schock aus Sachsen hatten sich für ihre Kameraden passende Geschenke wie einen Schutzengel und einen signalgelben Wasserschlauch mit Erinnerungsaufdruck ausgedacht. Mit Blaulicht wurde das neue HLF 20 dann aus der Garage gefahren und von Pater Bernhard Fleckenstein und Pfarrer Claus Ebeling in einer schönen kleinen Andacht gesegnet. Da die Feuerwehr ja immer viel Wasser brauche, habe er extra etwas mehr Weihwasser mitgebracht, erklärte der Pater humorvoll. Pfarrer Ebeling erinnerte daran, dass beide Geistliche im Ernstfall immer für eine Notfallseelsorge zur Verfügung stünden. Michael Schöner von der Firma Rosenbauer in Leonding übergab anschließend den Fahrzeugschlüssel symbolisch an den Auftraggeber, Bürgermeister Uwe Reißmann, der ihn umgehend an Kommandant Alfred Popp weiterreichte. Mit ausgiebiger Besichtigung des Fahrzeugs und gemeinsamem Essen im Feuerwehrhaus endete dieser besondere Tag.  Auf den Fotos zu sehen sind Kommandant Alfred Popp, Bürgermeister Uwe Reißmann und Michael Schöner sowie Feuerwehrfrau Monika Haspel.

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Text + Fotos: Susanne Hassen

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