Ersthelfer unterstützen Einsatzkräfte vor Ort

MERKENDORF

In der Krautstadt hat sich jüngst ein Förderverein hinter der sich im Aufbau befindlichen „First-Responder“-Einsatzgruppe gegründet. Merkendorfs stellvertretender Kommandant Patrick Noll, der die Ausbildung der ersten Einsatzkräfte begleitet hatte, erläuterte bei der Gründungsversammlung im Feuerwehrgerätehaus die Beweggründe: Gerade im ländlichen Raum könne der Rettungsdienst aufgrund der langen Anfahrtswege die gesetzlich vorgeschriebenen Einsatzzeiten nicht einhalten. Doch gerade bei lebensbedrohlichen Erkrankungen, wie Atemstillstand, zähle jede Sekunde, erklärte Patrick Noll den Gründungsmitgliedern. „Je früher qualifizierte Ersthelfer vor Ort sind, desto höher sind die Erfolgschancen den Patienten ohne Langzeitfolgen zu retten. Der Zeitvorteil ist hierbei das Hauptargument für Einsätze der ‚First-Responder‘-Einheiten.“ Um Ersthelfer werden zu können, müssen die Interessierten als Grundausbildung einen Sanitätslehrgang absolvieren. Bereits 17 Personen haben in den Herbstferien 2019 diese Grundausbildung abgeschlossen, so Noll weiter. Der Umgang mit Defibrillatoren ist ein weiterer Zusatzbaustein der Ausbildung. „Über die Leitstelle in Ansbach werden die „First Responder“ zusätzlich zum Rettungsdienst alarmiert und sind in wenigem Minuten am Einsatzort. Die Überlebensrate, etwa bei Herzkammerflimmern, ist umso größer, je früher die Defibrillation durchgeführt wird“, machte Patrick Noll deutlich. Jede Minute Verzögerung verringere hierbei die Überlebensrate um zehn Prozent; bereits nach zehn Minuten blieben Wiederbelebungsversuche in der Regel erfolglos. Hier solle etwa die schnelle Einsatztruppe Abhilfe schaffen. Das Einsatzgebiet wird sich in erster Linie auf das Stadtgebiet von Merkendorf beschränken. Die Leitstelle könne jedoch bei Notfällen in anderen Orten die Merkendorfer zusätzlich alarmieren. Die Gründung des Fördervereins erfolgte einstimmig. Zum ersten Vorsitzenden wählten die Anwesenden Patrick Noll. Zu seinem Stellvertreter wurde Felix Deffner bestimmt. Kassier ist Daniel Frank. Als Kassenprüfer fungieren Matthias Reif und Erich Herrmann. Zur Schriftführerin wurde Janine Oberland gewählt. Die Öffentlichkeitsarbeit wird Julian Burger übernehmen; sein Stellvertreter ist Wolfgang Herrmann. Die Beisitzer Christian Koch, Franziska Stehl und Marina Meißner komplettieren die Führungsriege. Nach der Wahl erläuterte der Vorsitzende Patrick Noll das weitere Vorgehen: Der Verein soll in das Vereinsregister eingetragen und beim Finanzamt die Gemeinnützigkeit beantragt werden. Alle aktiven Ersthelfer sollen Mitglied beim Bayerischen Roten Kreuz werden, um Versicherungsschutz während der Einsätze zu erhalten. Diverse Anschaffungen stünden in nächster Zeit ebenfalls an, so Patrick Noll. Die Stadt Merkendorf habe bereits eine Finanzspritze beschlossen. Ganz oben auf der Liste stehe hierbei die Anschaffung eines Einsatzwagens für die Bereitschaft. Interessierte, die gerne bei der „First-Responder“-Gruppe mitmachen möchten, können sich bei Patrick Noll melden. Die nächste Sanitätsgrundausbildung sei für Juli geplant.

Text: Daniel Ammon / Foto: Patrick Noll

Werner Rück, Erich Herrmann, Martin Huber, Julian Burger, Patrick Noll, Franziska Stehl, Janine Oberland, Marina Meißner, Felix Deffner, Daniel Frank, Christian Koch, Wolfgang Herrmann, Matthias Reif.

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