Es geht voran: Arbeiten am Umspannwerk Winterschneidbach

WINTERSCHNEIDBACH

Im Umspannwerk von Winterschneidbach bei Ansbach nahe der A6 hat ein Autokran Anfang Oktober die Teile für das Freileitungsportal eingehoben. Dieses bindet das Umspannwerk an die Hochspannungsleitung an. Beim Pressetermin vor Ort war Interessantes zu erfahren: Bis Mitte 2025 investiert die N-ERGIE Netz GmbH rund 17 Millionen Euro in die Erweiterung der Anlage, um noch mehr Ökostrom aus regenerativer Erzeugung aufnehmen und abtransportieren zu können. Geplant sind der Neuaufbau der bestehenden 110-Kilovolt(kV)-Schaltanlage, die Errichtung einer zusätzlichen 20-kV-Schaltanlage und der Anschluss eines weiteren Großtransformators mit einer Leistung von 63 Megavoltampere (MVA), zusätzlich zu den zwei bestehenden Transformatoren mit je 40 MVA. Zudem wird ein zweites Betriebsgebäude entstehen, um die Hochspannung und Mittelspannung umzuschalten und zu steuern. Dafür gibt es auch wieder eine unterbrechungsfreie Stromversorgung durch eine Batterieanlage, und Lichtwellenleiter schützen vor Überspannung und Spannungsspitzen. Auch an den Nachbarumspannwerken stehen gleichzeitig oder im Zeitversatz Erweiterungen und Ertüchtigungen an.

Der Ersatz in ca. vier Bauabschnitten bringt in etwas eine Leistungsvervierfachung, jedoch erst zum Ende der Erweiterungsmaßnahmen, da auch hier das schwächste Glied bzw. das dünnste Kabel die Gesamtleistung angibt. Allein die Planungs- und Genehmigungsphase benötigte 1,5 Jahre und in ca. 1,5 Jahren ist die Fertigstellung geplant. Besonders schwierig gestalten sich die Baumaßnahmen, da auf den Kabeln 110.000 Volt ankommen und diese intelligent von den Arbeitsbereichen getrennt werden müssen. Das gilt nicht nur auf dieser Seite des Kabels, sondern auch am anderen Ende irgendwo von Weißenburg bis Feuchtwangen oder Richtung Raitersaich. Die Energierichtung richtet sich nach der gelieferten PV- und Windenergie, bzw. bei entsprechender Flaute nach der Energieabnahme der Kunden. Da auch Kleinigkeiten die Energieversorgung stören könnten, wurde an gefährdeten Kabeln ein Marderschutz angebracht. Selbst der Autokran war mit einem dicken Leiterseil geerdet. Um den Zugverkehr auf der am Umspannwerk vorbeiführenden Trasse nicht zu gefährden, wurde über die Trasse ein Leiterseilabfangnetz gespannt.

Der große neue Transformator mit 63 MVA soll im Frühjahr 2024 eintreffen. Projektleiter Herr Molnar von der N-ERGIE Netz GmbH verbreitete Zuversicht, nachdem auch der Stahlbeton für die vielen Fundamente jeweils rechtzeitig lieferbar war. Er gab jedoch auch zu bedenken, dass viele Komponenten wesentlich teurer in der Anschaffung geworden sind wie ursprünglich geplant. Insgesamt wurden bei der Planung noch Reserven vorgesehen.

Text: N-ERGIE Netz GmbH / P. Haberzettl + Fotos: Haberzettl

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