Fünf musikalische Schwestern im Liebfrauenmünster

Zarte Töne zur Vorweihnachtszeit

WOLFRAMS-ESCHENBACH

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit – passend zur Adventszeit öffnete das Liebfrauenmünster in Wolframs-Eschenbach seine Pforten für das Quintett „SCHWESTERhochfuenf“ aus Bamberg am zweiten Adventssamstag. Das Publikum durfte sich auf 16 geistliche Adventslieder und auf zwei Orgelstücke von Jörg Scholkowski freuen. Sobald sich alle Konzertbesucher eingefunden hatten, begann das Ensemble aus den fünf echten Schwestern mit einem Stück auf Latein. „Rorate coeli“ sangen die Frauen mit ihren klaren und hellen Stimmen. In den Händen hielten sie kleine Windlichter, was wunderbar zu der andächtigen Stimmung in der Kirche passte. Das Publikum lauschte gespannt den Melodien – applaudierte jedoch nicht. Jeder schien sich etwas unsicher, ob Applaus nun angebracht sei oder nicht. Das war zum Glück ganz im Sinne der Sängerinnen, wie sich nach dem zweiten Lied herausstellte. Da ergriff eine der Schwestern endlich das Wort und hieß alle Willkommen. Die Zuhörer sollen die Atmosphäre genießen, sie wachsen lassen und nicht durch Klatschen stören. Noch mal alles gut gegangen, mag sich der ein oder andere gedacht haben. Die Vorweihnachtszeit sei für sie als Schwestern schon immer besonders gewesen. Wenn sich alle im dunklen Wohnzimmer einfanden und zusammen Adventslieder sangen. Es ist eine Zeit des Wartens, was die Lieder auch durch ihre schlichten, teils herben Klänge ausdrücken. Dunkel war es auch im Liebfrauenmünster. Tapfer ohne Jacken trotzten die Frauen der Kälte, während sie zwischen ihren Soloeinlagen und Kanongesängen wechselten. Die tolle Akustik der alten Gemäuer spielte dabei nicht nur den Schwestern in die Karten. Auch der Organist Jörg Scholkowski profierte während seiner beiden Stücke davon. Um noch mehr Abwechslung zu schaffen, wurde das Publikum etwa bei der Hälfte aufgefordert, ein Lied zusammen mit dem Ensemble zu singen. Dafür verteilten sich die Fünf an beiden Seiten der Sitzbänke und gemeinsam stimmten alle das bekannte „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ an. Das Ende beschlossen die Sängerinnen wie immer mit einem Abendlied, woraufhin sie mit langem Beifall belohnt wurden. Zum Dank gaben sie zwei Zugaben und duckten sich mehrfach ungeschickt unter ihre Notenständer. Eine bessere Verbeugung war wegen des Platzmangels wohl nicht möglich. Sobald der Applaus abgeklungen war, eilten die Frauen Richtung Ausgang, wo sie einen Stand mit ihren CDs aufgebaut hatten. Auch der Spendenkorb klingelte fleißig, als die Konzertbesucher wieder hinaus in die Nacht strömten.

Text + Foto: Isabel-Marie Köppel

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