Gedenken in Windsbach an „Reichskristallnacht“ vor 75 Jahren – Windsbach hatte eine „Judengasse“

WINDSBACH (Eig. Ber.)

Seit fünf Jahren ist die frühere jüdische Synagoge in Windsbach durch eine Gedenktafel wieder erkennbar. In diesem Jahr jähren sich zum 75. Mal die Judenpogrome in Deutschland, verharmlosend „Reichskristallnacht“ genannt. Aus diesem Anlass soll nun auf Stadtratsbeschluss auch die am Oberen Tor beginnende ehemaligen „Judengasse“ (heute „Hintere Gasse“) durch eine ergänzende Beschilderung wieder kenntlich gemacht werden.

Die gewaltsamen nationalsozialistischen Aktionen in der Nacht vom 8. auf den 9. November 1938 beendeten das einstmals blühende jüdische Leben auch in Windsbach. Wie im ganzen Reichsgebiet waren auch hier die Synagoge geschändet, jüdische Bürger zusammengetrieben und ihre Wohnungen geplündert worden. Am Samstag, 9. November, ist die Bevölkerung auf Initiative der beiden Windsbacher Kirchengemeinden und namens der Stadt eingeladen zu einer Gedenkveranstaltung. Sie beginnt um 18.00 Uhr auf dem Platz vor dem Rathaus. Die Teilnehmenden ziehen dann durch die ehemalige Judengasse zum Oberen Tor und zur davor stehenden Synagoge. Während einer schlichten Feier entzünden Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Windsbacher Vereine und Gruppierungen Gedenklichte für die letzten 34 jüdischen Bürgerinnen und Bürger Windsbachs. Wie selbstverständlich waren viele von ihnen bis zum Beginn der NS-Herrschaft Mitglieder in örtlichen Gremien und Vereinen gewesen. Im Anschluss an die Feier ist im Oberen Torturm die Ausstellung von Fotografien jüdischer Bürger und aus ihrem Leben geöffnet. An das vor 75 Jahren Geschehene zu erinnern ehrt die Opfer des Nationalsozialismus und setzt ein Zeichen gegen heutige neonazistische Umtriebe. Foto 1: Die heutige zahnärztliche Praxis am Oberen Tor befindet sich in der früheren Windsbacher Synagoge. Foto 2:

Wird ergänzend beschildert und als frühere Judengasse wieder erkennbar: Die heutige Hintere Gasse.

Fotos: ce

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