Gemeindewerke Neuendettelsau feierten Richtfest ihres neuen 20kV-Übergabeschalthauses

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)
Ein unscheinbares Bauwerk, von den meisten Neuendettelsauer Bürgern kaum wahrgenommen, für deren Elektrizitätsversorgung jedoch essenziell, steht an der Wilhelm-Löhe-Straße in unmittelbarer Nähe zum Hans-Lauerer-Haus. Oft wird das Gebäude im Volksmund als „Trafohaisla“ bezeichnet. Tatsächlich geht die Funktion des Übergabeschalthauses jedoch weit darüber hinaus: Das Schalthaus ist die zentrale Übergabeeinrichtung, an der die Gemeindewerke Neuendettelsau die elektrische Energie vom vorgelagerten Mittelspannungsnetz der N-ergie Netz GmbH übernimmt und weiterverteilt. Errichtet wurde das Schalthaus im Jahr 1953, als der Strombedarf durch die zunehmende Elektrifizierung von Gewerbe und Privathaushalten stark anstieg. Bis dahin war die Gemeinde über eine Turmstation in der Ortsmitte mit Strom versorgt worden. Das Übergabeschalthaus musste im Laufe der Jahre immer wieder erweitert und an den Stand der Technik angepasst werden. Mittlerweile umfasst das Verteilnetz der Gemeindewerke 39 Trafostationen und ein 22 Kilometer langes Kabelnetz.
Nach über 70 Jahren Betrieb ersetzen die Gemeindewerke das „Trafohaisla“ nun durch einen Neubau. Dieser entsteht derzeit auf einem Grundstück, welches die Gemeindewerke von der Diakoneo erworben haben, direkt gegenüber vom Vorgängerbau. Das alte Übergabeschalthaus wird nach erfolgreicher Inbetriebnahme seines Nachfolgers abgerissen. Nach dreimonatiger Bauzeit feierten die Gemeindewerke Anfang August gemeinsam mit Planern, Ingenieuren, Vertretern von Baufirmen, der N-ergie und von Diakoneo das Richtfest ihres Bauprojekts. 2. Bürgermeister Andreas Steinbauer begrüßte die Gäste und erzählte in seinem Grußwort unter anderem, wie es am 18. November 1921 um 7 Uhr abends in Neuendettelsau „Licht wurde“ und die Elektrifizierung des Ortes ab diesem Zeitpunkt rasant voranschritt.
Werkeleiter Uwe Wechsler erklärte den Gästen, weshalb ein Neubau des Übergabeschalthauses unumgänglich war: „Zum einen ist der bauliche Zustand des alten Gebäudes nicht mehr der beste und zum anderen ist es uns nicht möglich, die Schaltanlagen im laufenden Betrieb umzubauen.“ Und dieser Umbau ist dringend nötig, da er erstmals ein redundantes Schaltanlagen- und Raumkonzept vorsieht. Das bedeutet, dass im Falle einer Havarie in einem Teil der Anlage (z.B. durch einen Brand) eine zeitnahe Wiederversorgung des Gemeindenetzes möglich sein wird. Der Werkeleiter dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit am Bauprojekt.
Elektromeister Michael Hui übernahm in Ermangelung eines Zimmerermeisters den Richtspruch und trank, wie es die Tradition erfordert, auf das Wohl der Bauherren, der Planer und Handwerker – und natürlich des Elektromeisters, was mit viel Lachen und Beifall quittiert wurde. Im Anschluss lud Uwe Wechsler die Gäste zu einem Rundgang durch den Rohbau ein. Die baulichen Arbeiten sollen ihm zufolge bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Darauf folgen die elektrotechnische Ausrüstung des Gebäudes und schließlich die gemeinsamen Umbindearbeiten von GWN und N-ergie der 20kV Zu- und Ableitungen vom alten auf das neue Schalthaus. Gegen Ende 2024 wird der Strom für Neuendettelsau also bereits über das neue Schalthaus fließen. 
Text + Fotos: Julia Stahl / Gemeinde Neuendettelsau

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