Gesungene „Spuren der Liebe“

SACHSEN b.ANSBACH

In der kleinen Kirche St. Alban in Sachsen bei Ansbach liegen gekreuzt zwei Stoffbahnen mitten auf dem Gang; auf ihnen abgebildet zahlreiche Fuß- und Schuhabdrücke. Die Kirchenbesucherinnen und –besucher reagieren unterschiedlich – manche treten drauf, andere gehen vorsichtig darum herum. Alle sind heute Abend hier zu einem Konzert zur Passion mit dem Titel „Spuren der Liebe“, veranstaltet von Claudia Vildosola mit dem Kirchenchor Sachsen und ihrer Tochter Alexandra, Sopranistin und Leiterin der „Voice Connexion“ aus Hilpoltstein. Die Kirchenbänke sind gut gefüllt, als auf einmal von hinten nach vorn immer mehr Sängerinnen und Sänger aus den Reihen treten und ein anschwellendes Kyrie anstimmen, bevor sie sich vorne versammeln. Die beiden Chöre, erkennbar an ihren grünen (Sachsen) und gelben (Hilpoltstein) Accessoires singen mal für sich, dann wieder gemeinsam, immer gut gestimmt und harmonisch. Die junge Sängerin brilliert mit einigen Soli, begleitet von Klavier und Geige. Und immer wieder steht Alexandra Vildosola vorne und liest kurze Texte, mit denen sie den Bogen schlägt zum Thema des Abends. Was für Spuren hinterlassen wir persönlich bei unseren Lieben, welche durch unseren Lebensstil? Wer oder was hinterlässt Spuren bei uns? Und was ist die Spur der Liebe, die Gott durch Jesus für uns bereitet? So wird aus einem Konzert zur Passion ein ganzheitliches Klangbild, das die Konzertgemeinde einfängt und alle Sinne anspricht. Die Stoffbahnen mit den Spuren werden am Ende als Kreuz auf einem Holzrahmen aufgerichtet. Mit dem  wunderschönen Abendlied „Oh Gott mein Herr jetzt vor der Nacht“ von Thomas Tallis (1505-1585) endet ein eindrucksvolles Konzert zur Passion, das Spuren bei vielen hinterlassen dürfte, die dabei waren.

Text + Foto: Susanne Hassen

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