Gottesdienst auf historischem Boden in Wollersdorf

Feier auf dem Gelände der ehemaligen Kirche St. Stephan

WOLLERSDORF

Seit dem Jahre 2007 wird jeweils im September auf einer Anhöhe, der so genannten Kirchenleite, auf dem Grund und Boden der ehemaligen Kirche St. Stephan in Wollersdorf, ein Familiengottesdienst gefeiert. Pfarrerin Adriane Sossmeier lud die Gläubigen der Kirchengemeinden Bertholdsdorf und Weißenbronn nach Wollersdorf ein. Musikalisch wurde die Feier vom Posaunenchor Bertholdsdorf und Weißenbronn sowie von der Band und der Singgruppe Bertholdsdorf umrahmt. Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Ihr seid das Licht der Welt.“ Um 1192 wurde von Bischof Otto von Eichstätt in Vlandesdorf (Wollersdorf) eine Kirche geweiht. Bis 1525 war die Kirche selbstständig, mit einem Friedhof ringsum. Sie wurde zur Filialkirche der Pfarrei Weißenbronn mit Gottesdiensten alle 14 Tage, ab 1617 fanden aber keine Taufen und Beerdigungen mehr in Wollersdorf statt, ab 1632 auch keine Sonntagsgottesdienste mehr. Das Kirchengebäude verfiel. Bei der Restaurierung der Weißenbronner Kirche 1716 wurden teilweise Ziegel und schöne Steine von der Wollersdorfer Kirche verwendet. Ab dem Jahr 1719 besuchten die Wollersdorfer den Gottesdienst und die Schule in Bertholdsdorf. 1807 schrieb der Weißenbronner Pfarrer Stadelmann: „Man kann nun nicht einmal sehen, wo die Kirche St. Stephan gestanden haben mag.“ Am 23. April 2007 ist bei einer archäologischen Grabung ein Sandsteinpflaster des Kirchvorplatzes entdeckt, zum Schutz aber wieder verfüllt worden. Seit September 2007 findet wieder jährlich ein Gottesdienst statt, wusste Dr. Manfred Keßler aus Neuendettelsau auf einer dort aufgestellten Schrifttafel zu berichten. Auf diesem altehrwürdigen Areal trafen sich unlängst Gläubige beider christlicher Kirchen zu einem Gottesdienst, und Pfarrerin Sossmeier gab einführend zu bedenken, „dass unser Herz nach Wärme sucht und zugleich das Gottesreich unter uns.“ Worte als Geschenk, die uns aufbauen, Lichtworte zur Entschuldigung, Worte der Liebe, des Dankes, der Verzeihung. Wir Menschen sollen Licht in der Welt sein, sichtbar für gute Werke. Worte, um Herzen zu öffnen und Licht in die Welt zu tragen, nicht in Häusern und Kirchen verstecken. Licht ist Leben für jeden und überall – Licht kann andere Lichter anzünden. In ihren Worten ging die Predigerin auch auf die Flüchtlingskinder ein, die gegenwärtig zahlreich zu uns kommen. „Was wir für ein Kind tun, das nehmen wir auch für unser Leben mit.“ Aus diesem Anlass soll auch die gesammelte Kollekte dieser Aktion zufließen.

Text + Foto: Klemens Hoppe

a GoDi im Grünen in Wollersdorf 2015 025

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