Ernennung zum „Altbürgermeister“
MITTELESCHENBACH
Fast zwei Jahrzehnte lenkte er als ehrenamtlicher Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde Mittelschenbach, jetzt wurde ihm in einer Feierstunde gebührend gedankt. Stefan Maul, Bürgermeister a.D. erhielt in Anerkennung den Ehrentitel „Altbürgermeister“, außerdem wurde ihm der Ehrenteller der Gemeinde überreicht und er durfte sich ins „Goldene Buch“ eintragen.
In der Mönchswaldhalle konnte Bürgermeister Stefan Bußinger seinen Vorgänger samt Familie herzlich begrüßen, ebenso alle anwesenden Gäste, darunter viele Wegbegleiter und Freunde von Stefan Maul. Die Einladung zu diesem besonderen Anlass nahm auch Landrat Dr. Jürgen Ludwig sehr gerne an, er hatte auch die ehrenvolle Aufgabe die Laudatio zu halten. Wertschätzende Worte kamen auch von Bürgermeister Michael Dörr aus Wolframs-Eschenbach für die Verwaltungsgemeinschaft und von Hans Popp, Altbürgermeister aus Merkendorf, der für die Kommunale Allianz sprach. Auch die Pfarrei St. Nikolaus hatte stets ein harmonisches Verhältnis zur politischen Gemeinde, was Pfarrer Michael Harrer lobend erwähnte. Schließlich reihte sich stellvertretend für alle Ortsvereine Frederic Rockefeller noch in die Lobreden ein, der verkleidet als „Mutter Bavaria“ einige Begebenheiten erzählte. Mit der Familie Leng und dem Holzblasensemble „Hobla“ war zwischen den Reden dann auch für die musikalische Unterhaltung bestens gesorgt.
Schaut man zurück auf die politische Laufbahn von Stefan Maul, so finden sich früh seine Spuren in Mitteleschenbach. Schon als Teenager war er sehr engagiert in der Katholischen Jugendgruppe und wurde Mitglied der Jungen Union. Mit Anfang Zwanzig wurde er bereits in den Gemeinderat gewählt, übernahm verantwortungsbewusst zahlreiche weitere Ämter und wurde am 29. Januar 2001 mit knapp 32 Jahren schließlich der jüngste Bürgermeister Mittelfrankens. Obwohl der Spagat zwischen Beruf, Familie und Ehrenamt manchmal nicht leicht war, hat er sich in all den Jahren vorbildlich für seine Heimatgemeinde eigesetzt und deren Entwicklung stetig vorangetrieben. Zahlreiche Projekte konnten in seiner Amtszeit umgesetzt werden. Darunter die Sanierung der Kindertagesstätte und deren Erweiterung, ebenso die Sanierung des Feuerwehrhauses, der Mehrzweckhalle und des Rathauses. Die Kläranlage wurde in seiner Amtszeit ausgebaut, drei Baugebiete erschlossen, das Gewerbegebiet „Am Lohbuck“ weiter vorangetrieben, ein offener Jugendtreff eingerichtet und mit dem Dach des Schulhauses wurde auch noch die Sanierung der Grundschule begonnen. Auch die Heimat- und Brauchtumspflege war ihm immer ein großes Anliegen, genau wie der Erhalt des regen Vereinslebens im Ort. Nachdrücklich hat er auch die Gründung der Kommunalen Allianz „Altmühl-Mönchswald Region“ unterstützt und konnte zusammen mit vier Nachbargemeinden zahlreiche interkommunale Projekte verwirklichen. Doch auch damit noch nicht genug, seit fast zwei Jahrzehnten ist er Kreisrat des Landkreises Ansbach, war viele Jahre Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Wolframs-Eschenbach und ist aktuell auch noch Vorsitzender des CSU Ortsverbandes Mitteleschenbach. In den vergangenen Jahren erhielt er für all das verschiedene Ehrungen, wie die „kommunale Dankurkunde“ 2008 oder die „Landkreisnadel“ 2014. Die bisher höchste Auszeichnung war wohl 2018, als ihm Innenminister Joachim Herrmann die „kommunale Verdienstmedaille in Bronze“ überreichte.
Am Schluss ließ es sich der Geehrte natürlich nicht nehmen selbst ans Rednerpult zu gehen und hielt mit seinen Worten Rückschau auf diese oft anstrengende, aber auch sehr schöne Zeit. Er versucht sich an die zuvor überreichten Regeln für Altbürgermeister zu halten und jetzt das zu tun, wozu er früher kaum Zeit hatte. Er bedankte sich für das Ausrichten dieser Feier und bei allen seinen bisherigen Wegbegleitern und ganz besonders bei seiner Frau Sabine und den Kindern, die ihn oft entbehren mussten. Gerührt sagte er abschließend an alle Mitteleschenbacher gerichtet: „Es war mir immer eine Ehre Euer Bürgermeister zu sein“.
Text + Foto: ma
