„Heilsbronner Karpfenlust“ machte Lust auf Karpfen

Großes Programm zur Saisoneröffnung

HEILSBRONN

Der Heilsbronner Klosterweiher stand voll im Mittelpunkt des Geschehens, als es galt, die Karpfen am Tag der „5. Heilsbronner Karpfenlust“ abzufischen und in großen Becken mit klarem Wasser zwischenzulagern. Doch bis es so weit war, musste viel Vorarbeit geleistet werden. Schon in aller Frühe waren Organisatoren, die das Abfischen überwachten, vor Ort, um darauf zu achten, dass keine Kleinfische im Netz verenden, wie von Markus Heinisch zu erfahren war. Sehr zufrieden zeigte er sich mit der Karpfenernte, die etwa 300 schön gewachsene Exemplare einbrachte. Optimales Gewicht und richtigen Fettgehalt führte er darauf zurück, dass die Heilsbronner Karpfen lediglich mit heimischem Roggen gefüttert wurden. Dieses farbenfrohe Spektakel war besonders für Kinder ein Erlebnis. Einige wateten in Gummistiefeln oder barfuß durch den abgelassenen Weiher und trieben mit Händen oder Netzen die Karpfen, die sich unter Seerosen versteckt hatten, ins tiefere Wasser, wo sie in einem großen Fangnetz ans Ufer gezogen und in Bottichen an Land gebracht wurden. So manches, was irgendwann mal im Weiher landete, kam zum Vorschein. Neben Bierflaschen und anderem war es auch ein Verkehrsschild mit der Aufschrift 30, das einer der Helfer den dicht gedrängten Zuschauern am Rand des Klosterweihers zeigte. Vor Beginn des Abfischens hatten zunächst neben Bürgermeister Dr. Jürgen Pfeiffer, der die Zuschauer begrüßte, einige Ehrengäste das Wort. Landrat Dr. Jürgen Ludwig erinnerte daran, dass die Teichwirtschaft schon seit Jahrhunderten in unseren Landen zur regionalen Kultur gehöre. Dem Karpfen aus der Heimat solle besondere Wertschätzung entgegengebracht werden, da sich heute jeder Mensch einen Karpfen leisten könne, was in früheren Zeiten nicht immer der Fall war. Verschiedene Moderatoren vermittelten den Zuschauern viel Interessantes und Wissenswertes. Die stellvertretende Geschäftsführerin der Teichgenossenschaft Landkreis Ansbach, Susanne Goßler und Hans Hausmann von der örtlichen Teichgenossenschaft sowie der Fachexperte, Dr. Martin Oberle, Leiter der Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft in Höchstadt an der Aisch, wechselten sich in ihren Ausführungen ab und informierten rund um das Thema Karpfen und seinen Lebensraum in mittelfränkischen Weihern und Gewässern. Dem Geschehen am Klosterweiher hatten neben Bürgermeistern aus Kernfranken ebenso politische Gäste aus Ansbach und München beigewohnt. Auch sie schätzten den fränkischen Karpfen als besonders köstlichen Leckerbissen. Im Rahmenprogramm während des Abfischens konnten die Besucher Karpfenpizza, Karpfenfrites sowie andere Spezialitäten genießen; dazu wurde dunkles Vollbier „Karpfenlüstling“ ausgeschenkt. Neben dem Weiher war ein kleiner Markt aufgebaut, wo es Exponate heimischer Wildtiere zu sehen gab, und Bildmaterial konnte mitgenommen werden. Ein Pavillon der Stadt Heilsbronn und verschiedene Verkaufsstände, die Gerätschaften zum Verarbeiten der Karpfen anboten, lockten interessierte Besucher an. Ebenso informierten die Heilsbronner Musikanten über ihr musikalisches Wirken und sprachen von Möglichkeiten der Ausbildung an Blockflöte, Blechblas- und Holzblasinstrumenten. Seit mittlerweile zehn Jahren besteht diese Kapelle und sie bewies unter Leitung von Tobias Grasser, dass sie mit ihrer Musik viel zur Freude der Zuhörer beitragen konnte. Für Kinder war ein Pavillon aufgebaut, und beim Karpfen-Quiz lockten teils lehrreiche Gewinne. Musikalisch unterhielten noch die „Nürnberger Shanty Piraten“ und Helga Röschinger führte mit einem Rundgang durch die Stadt.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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