Judy Zehnder Keller zu Besuch im Löhe-Zeit-Museum
NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)
Im vorigen Jahr feierte der Heimat- und Geschichtsverein Neuendettelsau und Umgebung e.V. sein 25jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass stiftete Judy Zehnder Keller aus Frankenmuth in USA 2500 Euro für das Löhe-Zeit-Museum. Der Ort Frankenmuth liegt in der Nähe von Detroit (Michigan) und wurde 1845 von einer Gruppe fränkischer Auswanderer aus Neuendettelsau, Roßtal und Umgebung gegründet. Der Neuendettelsauer Pfarrer Wilhelm Löhe unterstützte diese Gründung in finanzieller, organisatorischer und geistlicher Hinsicht. Er gab den Auswanderern auch zwei Glocken mit, die vor der dortigen St. Lorenzkirche aufgehängt sind. Heute ist Frankenmuth ein weithin bekannter Touristenort mit fränkisch-bayerischem Flair. Dazu hat insbesondere die Familie Zehnder beigetragen, die im 19. Jahrhundert aus dem Neuendettelsauer Ortsteil Mausendorf auswanderte. Sie gründete ein Restaurant, das inzwischen zu einem großen Hotel mit 360 Zimmern ausgebaut wurde. Judy Zehnder Keller ist nicht nur Managerin, sondern auch Besitzerin der Bavarian Logde und erhielt für ihre unternehmerischen Leistungen mehrere Auszeichnungen. Sie war die erste weibliche Stadträtin und Rotary-Präsidentin. In den vergangenen Jahrzehnten hat sie häufig Deutschland besucht und dabei auch Anregungen für ihr Unternehmen gewonnen. Insbesondere ist sie auf den Spuren ihrer fränkischen Vorfahren gewandelt und hat ihrer Familie ihre Wurzeln gezeigt. Sie ist dankbar für die Unterstützung durch das Neuendettelsauer Ehepaar Dr. Horst und Martha Becker, dem sie ihre Spende widmete. Kürzlich war sie mit ihrer Familie im Löhe-Zeit-Museum in Neuendettelsau zu Gast. „Unsere Existenz verdanken wir in Frankenmuth Pfarrer Löhe. Er wird in einem Bild in dem Kirchenfenster der St. Lorenzkirche geehrt“, sagte Judy Zehnder Keller. Bei dieser Gelegenheit bedankte sich der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Dr. Hermann Vorländer für die großzügige Spende mit einem historischen Bild, das Martin Luther mit seinem berühmten Satz „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir. Amen“ darstellt. Judy Zehnder Keller freute sich sehr darüber und kündigte an, dass es einen Ehrenplatz in ihrer Bavarian Lodge erhalten wird. Das Geld soll für die Neugestaltung der Vitrine über die Auswanderung und Gründung von Frankenmuth im Löhe-Zeit-Museum verwendet werden. Das Bild zeigt links Dr. Hermann Vorländer, in der Mitte Judy Zehnder Keller und rechts Dr. Hans Rößler, langjähriger Leiter des Löhe-Zeit-Museums in Neuendettelsau.
Foto: Günter Kohlmann
