Im Alter sicher leben

„Enkeltrick“ und andere Gaunereien

NEUENDETTELSAU

Im Rahmen des 1. Erzählcafés 2019 im Wohnpark der Diakonie Neuendettelsau war der Präventions-Experte des Polizeipräsidiums Mittelfranken von der Kriminalpolizeiinspektion Ansbach, Kriminalhauptkommissar Armin Knorr, zu Gast. Er war eingeladen, die Senioren darüber zu informieren, mit welchen Tricks und Gaunereien so manche Betrüger zu Werk gehen, um an das Geld anderer Leute zu gelangen. Friedrich Rohm, Koordinator des Wohnparks, hatte ihn kommen lassen, und Klaus Herz spielte in den Pausen auf seinem Akkordeon bekannte und beliebte Melodien, zu denen einige Seniorinnen und Senioren mitsangen. Knorr hatte Bildmaterial mitgebracht, das er an einer Leinwand zeigte. Auch in filmischen Darstellungen wurden Aktionen der Trickbetrüger nachgestellt, welche die Raffinesse derartiger Krimineller widerspiegelten. Ferner teilte der Kommissar Informationshefte der Polizei aus, in denen Hinweise zu Gefahren an der Haustür, am Telefon, Gefahren im Internet und unterwegs sowie Rat und Hilfe zu finden sind. Die Zuhörer zeigten sich äußerst dankbar, da in diesem umfangreichen Ratgeber für Senioren Kontaktadressen von Ansprechpartnern der Polizeilichen Kriminalprävention sowie Kontaktadressen zum WEISSEN RING aufgeführt sind. Das knapp 70 Seiten umfassende Heft lässt diesbezüglich keine Fragen offen, welche die Sicherheit im Alter betreffen. Knorr zeigte sich bereit, auch in größerem Rahmen Informationen anlässlich diesbezüglicher Zusammenkünfte weiterzugeben, um auf Gefahren hinzuweisen, die nicht nur älteren Menschen passieren. Das Telefonat eines Trickbetrügers könnte sich folgendermaßen abspielen: „Hallo, rat´ mal, wer dran ist?“ Danach folgt eine geschickte Gesprächsführung mit veränderter Stimme um Heiserkeit vorzutäuschen oder auf eine schlechte Telefonverbindung hinzuweisen. Beim „Enkeltrick“ werden meist ältere Personen angerufen, denen im Gespräch ein angebliches Verwandtschaftsverhältnis vorgegaukelt und mit flehender Stimme vorgebracht wird, in großer Geldnot zu sein. Und dass der Schwindel nicht auffällt, kann der „Enkel“ oder ein anderer „Verwandter“ nicht persönlich kommen, denn sonst würde die oder der Angerufene erkennen, dass dies nicht der vorgegebene Verwandte ist. Auch von unbekannten Telefonnummern war die Rede, bei denen ein Rückruf unwahrscheinlich viel Geld kosten könnte. Der Kommissar nannte Beispiele, wo Telefonrechnungen weit über 100 Euro bis in einem Fall sogar knapp 1.000 Euro fällig wurden. Ebenso Gewinnspiele und Kaltanrufe zum Verkauf von diversen Artikeln und Dienstleistungen kamen zur Sprache, wobei vielfach unlautere Absichten dahinter stecken. Wie sagte der Kriminalbeamte doch so treffend? „Gier setzt ein – Hirn setzt aus!“ Es lohnt sich allemal und ist außerordentlich wichtig, besondere Vorsicht walten zu lassen. Kein ehrlicher Anrufer würde böse sein, wenn die angerufene Person sich zunächst skeptisch verhält und mittels Rückfragen genauere Beweise verlangt, wenn geholfen werden soll. Es ist beabsichtigt, in absehbarer Zeit eine entsprechende Informationsveranstaltung anzubieten. Wann diese stattfindet, wird rechtzeitig in den Medien bekannt gegeben.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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