Interessanter LBV-Vortrag beim Obst- und Gartenbauverein Windsbach

WINDSBACH (Eig. Ber.)

Der Obst- und Gartenbauverein Windsbach lud Klaus Bäuerlein vom Landesverband für Vogelschutz (LBV) zu einem Vortrag über Höhlenbrüter im Stadtgebiet ein. Die Anzahl der Besucher zeigte, dass großes Interesse daran besteht, den Vögeln Nistplätze und damit Brutmöglichkeiten zu bieten. Wenn man bedenkt, dass ein Meisenpaar mit Nachkommen pro Jahr etwa 70.000 Raupen und 20 Millionen Insekten – sogenannte Schädlinge – vertilgt, sprechen diese Zahlen eindeutig dafür Nisthilfen anzubringen. Es können gar nicht genug davon in jedem Garten hängen, denn die Vögel brüten problemlos in direkter Nachbarschaft zueinander. Man bedenke, dass keine schädlichen und teuren Gifte ausgebracht werden müssen, denn Nisthöhlen sind eine nachgewiesene Möglichkeit, um gegen Apfelwickler, Blattläuse, Raupen, Fliegen usw. vorzugehen. Herr Bäuerlein erklärte auch die Wichtigkeit der Aufhanghöhe und des Einflugdurchmessers. In Gärten kann diese 1,5 bis 2 m betragen, so können die Nisthilfen leichter kontrolliert und gereinigt werden. Das Anbringen sollte ab Mitte September erfolgen. Für das Flugloch sei die „Universalgröße“ von 32 mm Durchmesser für fast alle Kleinvogel-Arten optimal. Im Wald ist es von Vorteil, die Nistkästen in einer Höhe von 2,8 bis 3,5 m anzubringen, um Beeinträchtigungen und Störungen zu verhindern. Die Gebäudebrüter-Quartiere für Fledermaus, Sperling und Mauersegler werden auch weit über 15 m Höhe angenommen. Letztere benötigen eine Höhe von 6 m, um in ihren Gleitflug starten zu können, den sie nur zur Brut unterbrechen. Zeit seines Lebens verbringt der Mauersegler in der Luft auf der Jagd nach Insekten, er vermag sogar im Fliegen zu schlafen. Sein Kot dient als sehr guter Dünger. Bei Dach– und Fassadenrenovierungen werden zunehmend Nistplätze verschlossen. Dabei ist es mit einfachen Mitteln möglich, die Bedürfnisse unserer Vögel zu erfüllen. Es gibt eine Vielzahl an Niststeinen oder –kästen, die bei Fassadenrenovierungen, Dacharbeiten oder beim Neubau in die Häuser integriert werden können. Bäuerlein wies auf den Selbstbau von Nistkästen hin, empfahl aber der langlebigen Haltbarkeit halber welche aus Holzbeton. Ein wichtiger Punkt betraf das Vogelfüttern. Fachleute sind sich nicht einig, ob das ganze Jahr über gefüttert werden sollte oder nur im Winter. Es gibt viele Befürworter für die Winterfütterung, die im Spätherbst bzw. bei Frost begonnen werden sollte. Jedoch ist es ganz wichtig auf die Hygiene zu achten, das geht am Besten mit Futtersäulen. Das herkömmliche Futterhaus und die Vogeltränke müssen täglich gereinigt werden, denn es darf kein Kot ins Futter gelangen, um Salmonellose und Trichomonaden zu vermeiden, die evtl. auf den Menschen übertragen werden können. Finden Sie tote Vögel, müssen Sie sofort mit dem Füttern aufhören, das Futterhaus reinigen und mit verdünntem Essigwasser desinfizieren und Futterreste vom Boden entfernen.

Wer an Niststätten aus Holzbeton interessiert ist, kann sich an die Vorstandschaft des Vereins, Tel. 09871-65966 wenden.

Text + Foto: Elfriede Glückselig

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