Jubiläum des Mundartgottesdienstes in Merkendorf

Ehemaliger Regionalbischof Schmidt predigte in Reimform

MERKENDORF

Ein kleines Jubiläum konnte der Fränkische Mundartgottesdienst in der Stadtkirche von Merkendorf feiern. Bereits zum 10. Mal veranstaltete Lektor Hermann Brunner diese Art von besonderem Gottesdienst. Fand er die Jahre zuvor bereits am Sonntag nach Weihnachten stand, wich man in diesem Jahr „aufgrund Terminproblemen“, so Brunner, auf den Sonntag nach Epiphanias aus. Als besonderen Gast konnte der Lektor den ehemaligen Regionalbischof des Kirchenkreises Ansbach-Würzburg, Oberkirchenrat i.R. Christian Schmidt, als Prediger gewinnen. Erwartungsvoll sitzen die zahlreichen Besucher in den Kirchenbänken und warten auf den Beginn des Mundartgottesdienstes. Die Kerzen an den beiden Weihnachtsbäumen strahlen stimmungsvoll um die Wette und versetzen die Gemeinde noch einmal in weihnachtliche Stimmung. Hermann Brunner eröffnete die Feierstunde. Die Mundartsprecher Jasper Durst und Erwin Fleischner stimmten die Gottesdienstbesucher mit der Erzählung von den drei Weisen aus dem Morgenland aus dem Matthäusevangelium in fränkischer Mundart ein. Als weitere Sprecher wirkten Marianne Brunner und Ruth Langner mit. Der gesamte Gottesdienst war auf die Heiligen Drei Könige ausgerichtet.

Oberkirchenrat Schmidt begann seine in zehn Teilen aufgeteilte Predigt in fränkischen Reimen mit der Frage, wo Sterne in der Bibel wichtig waren. Nicht nur bei Jesu Geburt, sondern etwa auch als Abraham den Sternenhimmel betrachtete und Gott ihm so viele Nachkommen wie er Sterne am Himmel sah verhieß. Schmidt streifte weiter durch die Bibel. Er kam auf den Seher Bileam zu sprechen, der das Volk Israel verfluchen sollte, es aber segnete und den Propheten Jesaja, der 500 Jahre davor Jesu Geburt ankündigte. Am Ende war der ehemalige Regionalbischof bei den drei Weisen aus dem Morgenland angekommen. Der Geistliche nahm die Zuhörer mit auf die Suche der drei Könige nach dem neugeborenen Jesus in feinster fränkischer Mundart. Zum Schluss fragte er, was die Menschen Jesus geben könnten? Entweder ihre Talente, die sie anderen Mitmenschen zur Verfügung stellen oder auch, wenn sie gar nichts hätten, käme Jesus und lege seine Liebe in ihre Hände. Denn Jesus wolle für alle Menschen da sein, egal welche Nationalität sie hätten. Die einzelnen Predigtabschnitte umrahmten die Musikgruppen mit besinnlichen Weisen. Das von Schmidt mitgebrachte Ensemble „Gaudium Domini“, das aus ehemaligen Windsbacher Sängerknaben besteht, intonierte einige weihnachtliche Stücke, wie „Jakobs Stern ist aufgegangen“. Die Merkendorfer Volksmusikanten spielten ebenso Weihnachtliches, so etwa „Stern über Bethlehem“. Den Gemeindegesang begleitete Margit Kistner an der Orgel. Damit schloss sich der Reigen der weihnachtlichen Veranstaltungen in der Kirchengemeinde Merkendorf. Es war ein gelungener Abschluss.

Text + Foto: Daniel Ammon

 

Das Ensemble „Gaudium Domini“ brachte geistliches Liedgut dar. Regionalbischof i.R. Christian Schmidt sang mit.

 

Die Mitwirkenden des Mundartgottesdienstes stellten sich im Anschluss zum Gruppenbild dem Fotografen.

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