Kinder der KiTa Bunte Oase erkundeten die Notaufnahme der Klinik Neuendettelsau

Keine Angst vor Spritze, Gips und Stethoskop

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

„Der Teddy hat Bauchweh. Wie können wir ihm helfen?“ fragt Michael Schaub, pflegerischer Leiter der Notaufnahme der Klinik Neuendettelsau, in die Runde. Die drei- bis sechsjährigen schauen ihn mit großen, fragenden Augen an. Dann hat ein kleines Mädchen die zündende Idee: „Wir können ihm einen Tee machen.“ Genau richtig, aber wenn es dem Teddy dann immer noch nicht besser geht, sollte er lieber zum Arzt gehen. Wie es dann mit dem angeschlagenen Kuschelbären im Krankenhaus weitergehen würde, demonstrierte das medizinische Personal der Klinik Neuendettelsau beim Besuch der Mädchen und Jungen der integrativen Diakoneo-Kindertagesstätte Bunte Oase anschaulich und kindgerecht. An seinem plüschigen Patienten zeigt Intensivpfleger Michael Schaub das Abhören des Oberkörpers mit dem Stethoskop. Und dann dürfen es die Kinder selbst probieren. Stolz untersuchen die Kleinen mit dem echten medizinischen Gerät Teddys weiche Brust. Der Besuch der Kindergartenkinder in der Notaufnahme der Klinik Neuendettelsau wurde von Elternbeirätin Isabel Malz initiiert. Die Mutter eines kleinen Mädchens arbeitet dort als Intensiv- und Anästhesiepflegerin. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen möchten den Kindern erklären, was sie bei einem Notfall im Krankenhaus erwartet und damit möglichen Ängsten vorbeugen. Immerhin müssen fast täglich Kinder mit Platzwunden von Unfällen beim Spielen, Klettern oder Fahrradfahren in der Notaufnahme versorgt werden. Am Beispiel eines Plüschaffen, der „gestürzt“ ist, zeigt Chirurgin Dr. Iris Ketterle spielerisch, wie klaffende Wunden versorgt werden können: Mit Klammerpflaster, Wundkleber oder mit Nadel und Faden. „Die Spritze piekst natürlich. Da dürft ihr laut ‚Aua‘ schreien. Wenn die Wunde eingeschlafen ist, tut sie nicht mehr weh, dann kann der Arzt nähen. Ganz wichtig ist dann, dass ihr dabei stillhaltet“, erklärt die Ärztin ihren gebannten Zuschauern. Zwei der Kinder sind besonders mutig und lassen sich mit Klebeelektroden auf der Brust an einen Elektrokardiografen, kurz EKG, anschließen. Die anderen beurteilen zusammen mit dem Pflegepersonal die Herzfrequenz. Diagnose: Alles in Ordnung. Ausgestattet mit Mundschutz, Verbänden und OP-Hauben, verfolgen die Kinder als nächstes das Eingipsen des Unterarms der Krankenschwester Hanna Willer. Sobald der Gips getrocknet ist, dürfen die Jungs und Mädchen ihn anfassen. „Der ist ja steinhart“ staunen die Kleinen. Und dann wird’s laut! Krankenpfleger Michael Schaub schmeißt die Säge an. Einige Kinder halten sich sogar die Ohren zu. Schwester Hanna wird schließlich unversehrt vom Gips befreit. Den aufgesägten Gipsarm dürfen die Erzieherinnen zu Demonstrationszwecken mit in den Kindergarten nehmen. Und am Ende des lehrreichen Vormittags bekommt jeder noch eine Spritze von Schwester Isabel. Natürlich keine echte, sondern eine ohne Nadel, gefüllt mit bunten Schokolinsen.

Text + Fotos: Elternbeirat KiTa Bunte Oase

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