Kurs „Edukation Demenz“ unterstützt Angehörige von Menschen mit Demenz

Gemeinsam lernen, Demenz zu verstehen

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Eveline Scheibe pflegte ihre kranke Schwiegermutter 10 Jahre lang zuhause. Ohne Vorkenntnisse. Als ihre eigene Mutter nun anfing, Anzeichen einer Demenz zu zeigen, entschloss sie sich dazu, mehr über die Krankheit zu lernen. Deswegen nahm sie am Kurs „Edukation Demenz“ der Diakonie Neuendettelsau teil, in dem Angehörige demenziell Erkrankter unterstützt und im Umgang mit der Krankheit geschult werden. Menschen die an Demenz leiden, brauchen im Fortschreiten der Erkrankung rund um die Uhr Betreuung. Zentrales Merkmal fast aller Demenzerkrankungen ist die Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten, die im Verlauf der Erkrankung stärker wird. Sie können sich neue Informationen zunehmend nicht mehr merken, ihr eigenes Verhalten oder ihre Fähigkeiten nicht mehr ausreichend reflektieren und sich immer schwerer orientieren. Neben dem Abbau der geistigen Kompetenzen kann es aber auch zu psychischen Veränderungen kommen. Menschen mit Demenz zeigen häufig veränderte Persönlichkeitszüge und können ihre Gefühle weniger gut regulieren. All diese Veränderungen stellen auch ihre Angehörigen vor eine Herausforderung. Insbesondere dann, wenn die Erkrankten zuhause gepflegt werden. Damit die Erkrankten aber möglichst lange im eigenen Zuhause leben können, benötigen pflegende Angehörige Hilfe und Entlastung. Mitarbeiter aus der Angehörigenberatung und Pflegemitarbeiter der Sozialstation stehen dabei beratend und helfend zur Seite. Auch bietet die Fachstelle für pflegende Angehörige Stadt- und Landkreis Ansbach in Neuendettelsau die Schulung „Edukation Demenz“ an, die vor kurzem wieder zu Ende ging. Hier bekommen Angehörige neben Informationen zur Erkrankung und den Auswirkungen auf das Alltagsleben, Wissen zur Begleitung und Beschäftigung im Miteinander. „Dank des Kurses habe ich nun viele Anregungen bekommen, die mir helfen, mich in Konfliktsituationen besser verhalten zu können“, bestätigt Eveline Scheibe. Die Schulung umfasst zehn Abende und mit dem Abschluss erhalten die Absolventen ein Zertifikat. Kursleiterin Christiane Schuh, Pflegefachkraft für Geronto-Psychiatrie und Edukationstrainerin, orientiert sich am Konzept „Edukation Demenz“ nach Prof. Dr. Sabine Engel. „Die Inhalte des Kurses sind Informationen zum Krankheitsbild Demenz, die einfühlsame Kommunikation mit Demenzkranken, Biographiearbeit, Beschäftigung und Entspannung mit Demenzkranken, Unterstützungsmöglichkeiten und Entlastungsangebote sowie die Situation und die Selbstfürsorge der Angehörigen“, erklärt Schuh. In der Fachstelle für pflegende Angehörige in Neuendettelsau finden Sie unter der Tel. 09874/8-5555 kostenlose Beratung und Begleitung zu allen Fragen rund um Pflege und Betreuung. Im kommenden Jahr bietet die Fachstelle wieder eine Ausbildung an. Gerne können Sie sich hierzu schon jetzt anmelden.

Foto: Diakonie Neuendettelsau

Kursleiterin Christiane Schuh (links) zusammen mit allen Teilnehmenden bei der Zertifikatsübergabe.

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