Musiker spielen für Nachbarn und Behinderte

Mit Akkordeon und Trompete in Zeiten der Corona-Krise

NEUENDETTELSAU

Kaum sind am Sonntagabend die Glocken der Dorfkirche St. Nikolai in Neuendettelsau verstummt, die in den Zeiten der Corona-Pandemie zu Gebet und Besinnung rufen, setzt Klaus Herz auf den Treppen vor seinem Haus mit seinem Akkordeon zum Spielen an. Mit Verstärker hört man seine Lieder und Melodien in der Nachbarschaft und unweit bei einem Heim für Behinderte der Diakoneo überaus deutlich. Fenster gehen auf und Bewohner kommen auf Balkons, hören zu oder singen mit. Etwa eine halbe Stunde lang dauert das abendliche Akkordeon-Konzert, das kurz nach 18 Uhr seit Mitte März jeden Sonntag zu gleicher Zeit stattfindet. Das hat sich mittlerweile herumgesprochen, denn immer mehr Zuhörer kommen und bleiben in weiterem Abstand voneinander stehen und lauschen den Liedern, die in den schwierigen Zeiten der Corona-Krise etwas musikalische Freude und Abwechslung in den tristen Alltag bringen sollen. „Geh´ aus mein Herz und suche Freud´“, „Freude schöner Götterfunken“, „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“, „Freut euch des Lebens“, „Amazing Grace“ und zum Abschluss, nach Musik aus den Bergen, noch „Guten Abend, gut´ Nacht“. Klaus Herz hat eine Vielzahl von Liedern ausgesucht, die von Freude und Fröhlichkeit handeln und den Zuhörern vermitteln sollen, dass selbst die schlimmste Krise wieder einmal vorbei sein wird. Doch kaum sind die Klänge des Akkordeons verstummt, nimmt etwa eine halbe Stunde später Markus Högner seine Trompete zur Hand und spielt von der Terrasse seines Hauses aus, auch seit Mitte März, jeden Abend um 19 Uhr eine viertel Stunde Melodien und Lieder sehr zur Freude der Nachbarn, die begeistert applaudieren und sich jeden Abend auf dieses Trompetensolo freuen. Markus Högner hat ebenfalls geistliches und weltliches Liedgut ausgesucht, wie beispielsweise vom „lieben Mai“ und den „fließenden Brünnlein“ bis zu den „freien Gedanken“. Auch das beliebte „Lied der Franken“ durfte am vergangenen Sonntagabend nicht fehlen bis sich schließlich das Kind Jonathan als Schlusslied „Der Mond ist aufgegangen“ wünschte. Sowohl Klaus Herz als auch Markus Högner beabsichtigen, diese musikalische Aufheiterung für Nachbarn und Zuhörer, die an Straßen und Wegen stehenbleiben, um zu lauschen, solange fortzuführen, bis die Corona-Krise weitestgehend überwunden ist.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

Klaus Herz

Markus Högner

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