Neue Aufgaben erwarten Pfarrer Jürgen Singer

Über 14 Jahre in Neuendettelsau – jetzt geht er nach Kulmbach

NEUENDETTELSAU

„Ein Abschied hier, ein Willkommen dort.“ So oder ähnlich klangen die Abschiedsworte, die Pfarrer Jürgen Singer, seiner Ehefrau Birgit Singer sowie seinen vier Kindern galten. Nach nunmehr gut 14 Jahren wechselt Pfarrer Jürgen Singer nach Kulmbach, wo er eine Pfarrstelle übernimmt. Der feierliche Abendmahlsgottesdienst in der Nikolaikirche war fast bis auf den letzten Platz besetzt, wollten sich doch viele Bürger von Neuendettelsau und den Ortsteilen von ihrem bisherigen Pfarrer verabschieden. Dekan Klaus Schlicker entpflichtete ihn und dankte bei dieser Gelegenheit für seinen Dienst in der Gemeinde. Er sprach lobende Worte und hob gleichzeitig hervor, „dass man nicht immer alles recht machen kann.“ Wichtig sei es, Glaubens zu vermitteln – Wegweiser zu Jesus Christus zu sein und die Menschen im Glauben an Gott zu stärken. Im Anschluss an seine Worte segnete der Dekan Pfarrer Jürgen Singer und seine Familie und wünschte ihnen stets Gottes Geleit für den neuen Lebensabschnitt. In der letzten Predigt vor seiner Gemeinde bemerkte man doch, dass Pfarrer Singer der Abschied nicht leicht fiel. Des Öfteren versagte ihm kurz die Stimme und manch einer der Zuhörer hatte auch Tränen in den Augen. Pfarrer Singer, der 10. nach Wilhelm Löhe, gab mit einem Ausspruch zu denken: „Wir haben vergessen, dass wir Gott vergessen haben. War da noch was? Gott hält Wort – er ist für uns da. Höre, wenn ich dich rufe – ich brauche dich.“ Pfarrer kommen und gehen, Gott aber bleibt, meinte der Geistliche mit tränenerstickter Stimme. Den festlichen Abschiedsgottesdienst gestalteten musikalisch der Kirchenchor unter der Leitung von Ilse Grünert, der Posaunenchor unter der Leitung von Margit Gebauer, und an der Orgel spielte Helmut F. J. Bencker. Nach dem Abendmahl und Segen waren alle zum anschließenden Empfang im Gasthof Sonne eingeladen. Der große Saal im Gasthof fasste kaum die Anzahl der Menschen, die sich zum Abschiedsempfang eingefunden hatten. Ein Dankeschön war nicht nur mit Worten zu hören, auch mit Liedern wusste sich der Kindergarten Arche Noah vom 1. Pfarrer von St. Nikolai zu verabschieden. Und bei jedem neuen Liedvers gab es ein passendes Geschenk. Pfarrer Heiner Stahl eröffnete schließlich den Reigen der Redner, die Grußworte sprachen. Bürgermeister Gerhard Korn dankte Pfarrer Singer, dass er seine Aufgabe als Pfarrer hervorragend gemeistert habe. Als Mensch unterschiedlich – doch mit großem Respekt für andere, konnte man sich auf ihn verlassen, so Korn. „Pfarrer Singer hat seinen Auftrag erfüllt, ihm gilt Anerkennung und Dank“, sagte sein katholischer Amtsbruder, Dekan Wolfgang Hörl, Pfarrer von St. Franziskus. Auch in der Ökumene herrschte ein herzliches Miteinander, sodass Dekan Hörl unter dem Beifall der Zuhörer das Wort „kathogelisch“ prägte. Dr. Gabriele Hoerschelmann von der Mission Eine-Welt bestätigte, dass sich die Mission in St. Nikolai stets zuhause gefühlt habe, um Gott gemeinsam zu loben. Im Namen des Windsbacher Pfarrkapitels dankte der Senior, Pfarrer Tobias Brendel, für die engagierte Art und für das herzliche Einbringen im Pfarrkapitel. Zu Wort meldete sich auch der Vorsitzende des NYC-Leitungsteams, Niklas Leuthold. Pfarrer Singer habe dazu beigetragen, dass NYC vor nun fast 12 Jahren hier in der Kirchengemeinde als erste Jugendgemeinde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern entstanden ist, so Leuthold. Einen ausführlichen Rückblick auf das Schalten und Walten des scheidenden Geistlichen gab der Vertrauensmann des Kirchenvorstands, Martin Kirsch. Als Andenken an die Zeit in Neuendettelsau überreichte er Pfarrer Singer ein von Pfarrer i.R. Friedrich Walther gemaltes Bild der Nikolaikirche. Nach all den Reden und guten Wünschen zum Abschied ergriff Pfarrer Singer nochmals das Wort. Er gehe mit dankbarem aber schwerem Herzen – doch er freue sich auf die Aufgaben an seinem neuen Wirkungsort in Kulmbach. Zum Abschluss sang und spielte Addi Manseicher sein Lied „Allein aus Gnade“, das er selbst geschrieben hatte und das als Mottolied zum Jubiläum der Reformation ausgewählt wurde.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online

Schreibe einen Kommentar