Blumenschmuckwettbewerb mit Lichtbildervortrag über Kirgistan
NEUENDETTELSAU
Zur Mitgliederversammlung mit Preisverteilung lud der Obst- und Gartenbauverein Neuendettelsau und Umgebung kürzlich in den Festsaal der Augustanahochschule ein. Der neue Vorsitzende des Vereins, Werner Errerd, begrüßte die Gäste und dankte dem Hausherrn, Rektor Michael Pietsch, für die Bereitstellung der Räumlichkeit. In seinem Rückblick ging Errerd vordergründig auf die 47 Jahre des bisherigen Vorsitzenden, Bruder Siegfried Huber, ein und hob das ganz besondere Engagement hervor. Unermüdlich und stets „im Dienste des Obst- und Gartenbauvereins“ war Huber unterwegs, ob bei der Besichtigung der umfangreichen Blumenanpflanzungen in Neuendettelsau und Umgebung oder beim Pflegen dieser oder jener Anlagen. Einen Bruder Huber gibt es nur einmal – so meinte es auch Bürgermeister Gerhard Korn. „47 Jahre als Vereinsvorsitzender waren eine unglaublich lange Zeit“, bekundete das Gemeindeoberhaupt. „Sie haben unvorstellbar viel geleistet, um es allen schön zu machen“, fuhr Korn fort. Unter dem Beifall der Anwesenden gab der Bürgermeister zu verstehen, dass Huber sich aus dem gärtnerischen Wirken wohl kaum voll und ganz zurückziehen werde. Neben der Laudatio für Bruder Huber ging Korn auch auf die Arbeit des Vereins ein. Er dankte für die übers Jahr geleistete Arbeit und die von den Vereinsmitgliedern so schön gestalteten Grünflächen der Gemeinde. In Anerkennung dessen übernahm die Gemeinde auch heuer wieder die Kosten der zahlreichen Blumenpreise beim Wettbewerb. Werner Errerd, seit 25 Jahren Hausmeister an der Augustanahochschule, 17 Jahre Mitglied im Verein und über lange Jahre stellvertretender Vorsitzender, ist vielen Bürgern durch seine jährlichen Obstbaum-Schneidekurse bekannt. Seine Stellvertreterin ist künftig Christa Limberger. Beim Rückblick auf das „Obstjahr 2017“ sei anzumerken, dass es diesbezüglich kein erfreuliches Jahr war. Frost und Unbillen der Natur ließen den Ernteertrag arg zusammenschrumpfen. Kaum Kirschen, kaum Zwetschgen – nur der Boskop-Apfel reifte. Errerd ging noch auf Baumschneide-Kurse ein und gab kurzweilige Tipps hinsichtlich des artengerechten Baumschnitts. Der neue Vorsitzende sprach von einem vollzogenen Generationswechsel, bei dem die Interessen jüngerer Leute berücksichtigt werden sollten. Er regte Gartenstammtische an, wobei es angebracht sei, neue Ideen vorzuschlagen und Tipps einzubringen. In Zeiten der Medienwelt müsse so manches transparenter und durchsichtiger werden, meinte Errerd. Mit Spannung und großer Erwartung ging es bildlich auf eine weite Reise. Uwe Huber nahm die Zuschauer mit nach Kirgistan, einem zentralasiatischen Binnenstaat mit 5,5 Millionen Einwohnern, die kirgisisch und russisch sprechen. Hohe Berge, eisiger Wind, ein wildes Land, das von vier unerschrockenen, jungen Frauen, einem Pferd und zwei Vätern erlebt und erwandert wurde, wie es in der Ankündigung hieß. Und genau so wurde es auch sichtbar – 6.000 Kilometer von Deutschland entfernt. Fotos und kurze Filme an der Leinwand führten in schier unberührte, karge Gegenden, die für uns Europäer schier unmenschlich erschienen. Land und Leute kennenzulernen war das Ziel der Abenteurer – und die Aufnahmen zeigten eine für uns unvorstellbar einfache Lebensform auf dem Land. Viel wusste Huber zu erzählen – und wie es der Zufall wollte, studieren zurzeit zwei Jugendliche aus Kirgistan Agrarmanagement in Triesdorf und leben ansonsten bei der Familie Hausmann in Altendettelsau. Sie konnten bestätigen, was über ihr Land gesagt und mit Bildmaterial äußerst lebensecht gezeigt wurde. Stürmisch ging es beim anschließenden Blumenschmuckwettbewerb zu, jeder Blumenfreund wollte für sich die schönsten Pflanzen ergattern. Doch für jeden war etwas dabei, das künftig im eigenen Garten zur vollen Blüte heranreifen kann. So verabschiedete Errerd die Gäste, nicht ohne auf anstehende Termine hinzuweisen. Er wünschte sich und den Obstbaumbesitzern ein ertragreiches Obstjahr mit möglichst vielen Kirschen, Zwetschgen und allerlei Kernobst in Hülle und Fülle.
Text + Fotos: Klemens Hoppe
