WINDSBACH (Eig. Ber.)
An vier Sonntagen im Juli verwandelte sich die Windsbacher Gottesruhkapelle in einen Konzertsaal und die erfreulich hohen Zuhörerzahlen zeigten, dass diese besonderen Veranstaltungen schon kein Geheimtipp mehr sind. Mit einem bemerkenswerten Konzert ging die Reihe der Sommerkonzerte in dem mittelalterlichen Gotteshaus zu Ende. Drei junge Musiker aus Europa, Armenien und dem Iran entführten das Publikum in das Land es Sonnenaufgangs und fesselten ihre Zuhörer vom ersten Ton an. Hadi Alizadeh führte mit mitreißender Spielfreude seine Instrumente, den Tonbak (eine persische Trommel, gefertigt aus einem Stück Walnussholz) und die Daf (eine kurdische Rahmentrommel) vor: mal als dezente rhythmische Begleitung, mal als virtuoser Solist, der aus den einfachen Instrumenten eine unglaubliche Klangvielfalt herausholte. Die armenische Sängerin Gayane Sureni bezauberte das Publikum mit anmutig vorgetragenen, melancholischen Liebesliedern. Obwohl der armenische Text für die deutschen Zuhörer unverständlich war, hingen doch alle an ihren Lippen, gebannt von der Stimme, die geheimnisvoll verhaucht und im nächsten Moment kräftig und strahlend erklang. Die dritte im Bunde, die Cellistin Eilin Hermann, verblüffte mit orientalischen Klängen auf ihrem europäischen Instrument. Das Cello war oft als Begleiter mit langen, liegenden Tönen oder ostinaten Figuren zu hören, um dann urplötzlich als zweiter Solist virtuos mit der Sängerin zu konzertieren. Dabei fügte sich das Streichinstrument so gekonnt in den Klang ein, dass man den Eindruck gewinnen musste, die Musik sei genau für dieses Instrument gemacht.
Gemeinsam entfalteten die drei einen unglaublichen Klangzauber, dass sich so mancher Besucher in die Gegend des Nahen und Mittleren Ostens versetzt fühlte. Kräftiger und lange anhaltender Befall zeigte die allgemeine Begeisterung
Foto: Privat
