Wechsel zur Thomaskirche in Nürnberg-Großreuth/Kleinreuth
GROSSHASLACH
Im Juni verließ das Pfarrersehepaar Juliane und Matthias Jung die evangelische Kirchengemeinde Großhaslach, um künftig an der evangelischen Thomaskirche in Nürnberg-Großreuth/Kleinreuth ihren Dienst zu tun.
Pfarrerin Juliane Jung, gebürtige Unterfränkin mit Wurzeln in der Rhön, und Pfarrer Matthias Jung, gebürtiger Nürnberger/„Gosddnhuufer“, hatten in ihren bisherigen Kirchengemeinden immer im schönen Mittelfranken gelebt und gearbeitet, meist im „Speckgürtel“ des fränkischen Ballungsraumes, zuletzt jedoch in Großhaslach, einer ländlichen Gemeinde bei Petersaurach. Bei ihrem Abschiedsgottesdienst in der Marienkirche blickten beide auf die Jahre in Großhaslach zurück und ließen so manche Begebenheit Revue passieren. Mit bewegten Worten kam zum Ausdruck, dass ihnen der Abschied nicht leicht fällt, weil sie mit vielen Menschen sehr verbunden sind. Wenn auch durch die Elternzeit und die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie etliches zum Erliegen kam, konnten sie doch so viel Gutes und Schönes erleben, besonders in der Gestaltung von Gottesdiensten, der Jugend-, Konfirmations- und Seniorenarbeit sowie anderen Projekten. „Das konstruktive und erfüllende Zusammenarbeiten mit dem Kirchenvorstand und den vielen Ehrenamtlichen wird uns fehlen. Wir werden es aber in unseren Herzen bewahren und als Mutmacher für unsere Zukunft mitnehmen“, war in einem Abschiedstext zu lesen. Ferner hieß es, dass die Pfarramtssekretärin Sonja Rühl sich so viel Sachverstand und Souveränität erarbeitet hat, dass es nicht sonderlich schwer fällt, die Verantwortung für die Kirchengemeinde abzugeben, zumal es auch dem sehr fähigen und selbstständigen Kirchenvorstand zuzutrauen ist, für diverse Belange der Kirchengemeinde Sorge zu tragen. Den Gottesdienst gestaltete die Chorgemeinschaft Großhaslach, und Posaunen- sowie Orgelspiel erfüllte das Gotteshaus mit festlichem Klang. Auch das Pfarrersehepaar bewies musikalisches Können. Beide sangen im Altarraum „Deine Güte reicht so weit die Wolken ziehn“. Pfarrer Jung begleitete den Gesang auf seiner Gitarre. In der Predigt ging der Geistliche auf den Text des Liedes ein und verdeutlichte, dass es der schönste Gottesdienst sei, Gott zu loben. Doch ebenso Unrecht, das vielerorts geschieht, kam zur Sprache. Er schilderte Selbsterlebtes, das ihm widerfahren ist. Hätte er in gutem Glauben gehandelt, wäre ihm dies teuer zu stehen gekommen. Hierbei bezog sich Pfarrer Jung auf Psalm 36, die Güte des Herrn, die himmelweit reicht. Gott hilft mit Gerechtigkeit und lässt die Unterdrückten seine Güte erfahren. Im weiteren Verlauf der Predigt blickte der Geistliche auf die Vielzahl der Menschen, die unter Verachtung leiden und Schutz und Hilfe nötig haben. In Gott, der Quelle aller Lebenskraft, gelte es, neue Wege zu suchen – nicht nur in Gottesdiensten. Er schloss mit dem Hinweis: „Legt alles in die Hände eines Größeren, in die Hände Gottes.“ Worte der Verabschiedung und des Dankes kamen auch vom stellvertretenden Dekan Reinhold Pfindel, dem Pfarrer der Kirchengemeinde St. Nikolaus, Schalkhausen. Er bezog sich auf den treuen Dienst des Pfarrersehepaares. Kurz schilderte der Dekan den geleisteten Tätigkeitsbereich und ging auf den Wunsch des Ehepaares ein, aus familiären Gründen nach Nürnberg wechseln zu wollen. Gute Wünsche zum Abschied überbrachte ebenso der Pfarrer von Weihenzell, Randolf Herrmann, als Senior des Pfarrkapitels. „Wir hätten sie gern noch ein paar Jahre hierbehalten“, sagte er unter zustimmendem Beifall der Anwesenden. Im Namen des Kirchenvorstands bedankte sich Richard Heindel und überreichte einen Geschenkkorb voller Bio-Produkte aus der Region. In der Zeit der Vakanz wird Pfarrer Thilo Walz aus Kleinhaslach die Pfarrgemeinde betreuen und Pfarrerin Barbara Osterried-O´Toide aus Bruckberg wird sich der Konfirmanden im Ort annehmen. Nach dem Gottesdienst hatte die Gemeinde noch die Möglichkeit, persönlich Abschied zu nehmen. Und dazu spielte der Posaunenchor Lieder und bekannte Melodien.
Text + Foto: Klemens Hoppe
