Pomologe erhielt Ehrenbrief des Bezirks Mittelfranken

Friedrich Renners Leidenschaft für Obstgehölze

MERKENDORF

Der Bezirkstagspräsident Richard Bartsch zeichnete im Rahmen der diesjährigen Merkendorfer Bürgerversammlung den Pomologen Friedrich Renner mit dem Ehrenbrief des Bezirks Mittelfranken aus. Der Bezirksrat und Beauftragte für die landwirtschaftlichen Lehranstalten Alexander Küßwetter sowie deren Direktor Otto Körner beglückwünschten Renner zu der Ehrung. Bürgermeister Hans Popp überbrachte Renner die Grüße der Stadt Merkendorf.Die Pomologie ist laut Duden die Lehre von den Obstsorten und vom Obstbau. Renner habe sich durch seine „Verdienste um den Erhalt alter fränkischer Obstsorten“ verdient gemacht, weshalb der Bezirkstag bereits im vergangenen Juli einstimmig beschloss, in diesem Jahr Friedrich Renner auszuzeichnen, erklärte der Bezirkstagspräsident. Seit über 25 Jahren verleihe der Bezirk Mittelfranken den Ehrenbrief an Persönlichkeiten, die sich auf den Gebieten Soziales, Umwelt, Wirtschaft, Erziehungs- und Bildungswesen, Jugend, Sicherheit und Ordnung, Kultur oder Sport besonders engagieren. Zunächst beleuchtete Bartsch das Leben Renners. Als waschechter Merkendorfer wuchs er „in der schönen kleinen Stadt“ auf und ging in Triesdorf zur Lehre. Nach einem beruflichen Aufenthalt in Nürnberg und der Weiterqualifizierung zum Gärtnermeister in Veitshöchheim kehrte er nach Triesdorf zurück. Dort war er bis zu seinem Renteneintritt im Jahr 2013 als Anlagengärtner für die Landwirtschaftlichen Lehranstalten tätig. Renner sei ein „bodenständiger und heimatverbundener Mensch und Gärtnermeister“, führte der Bezirkstagspräsident aus. Als Pomologe genieße er „einen hervorragenden Ruf, über Merkendorf, über Triesdorf und über Mittelfranken weit hinaus im gesamten deutschsprachigen Raum“, betonte Bartsch. Renner stehe sogar „mit Kollegen in England, Frankreich und Russland im Austausch“. Begonnen habe Renners „Leidenschaft für jegliche Obstgehölze“ schon früh, blickte Bartsch zurück. „Zahlreiche alte Obstsorten, oft schon völlig vergessen, wurden von ihm wiederentdeckt, gesammelt, beschrieben und weiter gezüchtet“, zeigte sich der Bezirkstagspräsident begeistert. Damit legte er unter anderem den Grundstein „für das heutige Pomoretum in Triesdorf“. Dank Renners „regelrechter Sammelwut, die ihn kreuz und quer durchs fränkische Land“ führte, verfüge der Bezirk Mittelfranken in Triesdorf „über einen einzigartigen Schatz von mehr als 1200 Obstsorten“.

Friedrich Renner sei „eine Institution, wenn es um die Sortenbestimmung geht – sozusagen ein wandelndes Lexikon“, führte Bartsch aus. Renner könne nur durch das Ansehen und Anschneiden der vorgelegten Äpfel und Birnen, deren – zum Teil eigenartige – Bezeichnungen hervorzaubern und ausführlich darstellen, was das Besondere der jeweiligen Sorte sei, erklärte der Bezirkstagspräsident fasziniert. Diese Erkenntnisse habe Renner aber nicht für sich behalten, sondern beispielsweise in der „Obstsortenliste für Mittelfranken“ niedergeschrieben. Natürlich sei ein so „vorbildlicher Pomologe“, auch entsprechend im Verband engagiert, schmunzelte Bartsch. Renner ist Gründungsmitglied des seit 25 Jahre bestehenden „Deutschen Pomologen-Vereins“. Weiterhin sei er derzeit auch Vorsitzender der Gesellschaft für Pomologie und Obsterhaltung in Bayern. Daher sei er oft bei Gesellschaften, Messen, Märkten und Ausstellungen in ganz Deutschland unterwegs, betonte der Bezirkstagspräsident. Dennoch vergesse er aber nicht, auch im örtlichen Obst- und Gartenbauverein oder in Triesdorf aktiv zu sein. Für sein Wirken überreichte Bartsch ihm eine Ehrennadel sowie den Ehrenbrief des Bezirks Mittelfranken. Auch Bürgermeister Hans Popp zeigte sich mehr als begeistert von Renners Tätigkeiten und beglückwünschte ihn im Namen der Stadt Merkendorf. Als kleines Dankeschön für seine Verdienste um die Krautstadt überreichte er ihm ein Präsent. Auch sein ehemaliger Chef Otto Körner bedankte sich bei Renner für sein Wirken in den Triesdorfer Lehranstalten. Der Bezirksrat und Beauftragte für die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Alexander Küßwetter beglückwünschte den Pomologen zu seiner Auszeichnung.

Text + Fotos: Marina Hellein

 

 

a-hw-friedrich-renner-und-richard-bartsch-a„Friedrich Renner und Richard Bartsch“: Der Bezirkstagspräsident Richard Bartsch verlieh dem Pomologen Friedrich Renner (links) den Ehrenbrief des Bezirks Mittelfranken. Renner habe durch sein langjähriges und verdienstvolles Wirken den Erhalt unzähliger alter Obstsorten gesichert und sich damit um den Bezirk Mittelfranken verdient gemacht.

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online

Schreibe einen Kommentar