Praktizierter Naturschutz an der Staatlichen Realschule Heilsbronn

HEILSBRONN (Eig. Ber.)

Wo gibt es Wildkatzen in Bayern? Breiten sie sich weiter aus? Was sind Lockstöcke und wie kann man Wildkatzen von Hauskatzen unterscheiden? Diese Fragen beschäftigten die Schülerinnen und Schüler der Forscherklasse 6A der Markgraf-Georg-Friedrich Realschule Heilsbronn mit ihrer Biologielehrerin Gabriele Jelinek. Antworten darauf erhielten sie von der Diplom-Biologin Sabine Jantschke, die beim Bund Naturschutz für die Freiwilligen-Koordination im „Rettungsnetz Wildkatze“ zuständig ist.

Wildkatzen finden genau wie ihre nahen Verwandten, die Hauskatzen, den Geruch von Baldrian unwiderstehlich. Aus diesem Grund reiben sie sich gerne an mit Baldrian besprühten, sogenannten „Lockstöcken“. An dem rauen Holz bleiben dabei Haare hängen, die abgesammelt werden können. Durch eine Gen-Analyse im Labor ist eine eindeutige Unterscheidung zwischen Wildkatze und Hauskatze möglich. Findet man ausreichend Genmaterial, also Haare, gelingt durch eine feinere Analysemethode sogar die individuelle Erkennung einzelner Tiere. Ausgestattet mit gründlichem Vorwissen, genügend Lockstöcken, großen Mengen an Baldrian, einer Fotofalle und Lagekarten machten sich die Schülerinnen und Schüler im April 2016 an die Arbeit. Tatkräftige Unterstützung erfuhren sie dabei von ehrenamtlichen Helfern des BN der Ortgruppe Heilsbronn, die vor allem die Fahrten ins Untersuchungsgebiet südlich von Heilsbronn übernahmen. Mehrere Wochen wurden die Lockstöcke daraufhin einmal pro Woche kontrolliert. An zwei Stöcken wurden Haarproben sichergestellt. Sollte es sich wirklich um die scheuen Waldbewohner handeln? Konnten die seltenen Tiere doch bereits im Schwabacher Stadtwald, im Steigerwald, im Nürnberger Reichswald, in der Fränkischen Alb und in der Oberpfalz eindeutig mit dieser Methode nachgewiesen werden. Die Haarproben wurden zur genetischen Analyse eingeschickt. Nach langem Warten kam das überraschende und überaus erfreuliche Ergebnis: Beide Proben stammen tatsächlich von Wildkatzen! Ob allerdings zwei unterschiedliche Tiere unterwegs waren oder ob es sich beide Male um dieselbe Katze handelte, konnte durch die Analyse diesmal nicht festgestellt werden.

Fotos: Oliver Roos / Thomas Stephan / Bund Naturschutz

Die Forscherklasse der Realschule Heilsbronn im Einsatz.

Quelle Thomas Stephan / BUND

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