Prof. Dr. Markus Hengstschläger sprach beim Jahresempfang in Nürnberg

Diversität treibt die Innovation in ungewissen Zeiten an

NÜRNBERG / NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Über das Thema „Diversität als Innovationsmotor für eine ungewisse Zukunft“ sprach Universitätsprofessor Mag. Dr. Markus Hengstschläger vor mehreren Hundert geladenen Gästen beim Jahresempfang der Diakonie Neuendettelsau im Historischen Rathaussaal der Stadt Nürnberg. Prof. Hengstschläger ist Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik an der Medizinischen Universität Wien. Das Wissen der Menschheit vermehre sich immer schneller, sagte Hengstschläger. Die Folge seien schnelle Veränderungen und ein hohes Maß von Unsicherheit. Wer die Zukunft nicht kenne, brauche Diversität, Individualität und Flexibilität, lautete seine These, die er evolutionsbiologisch begründete: „Umso mehr Diversität, desto eher ist einer dabei, der eine Antwort auf eine Frage hat, die wir heute noch nicht kennen“. Es gelte daher individuelle Talente zu entdecken und zu fördern, statt junge Leute in die Richtung einheitlicher und mittelmäßiger Kopien zu drängen. Wer unterschiedliche Stärken, aber auch Schwächen kenne und Menschen entsprechend ihrer Talente einsetze, handle nachhaltig, sozial und risikoarm. Angst vor der Zukunft behindere die Entwicklung von Talenten, argumentierte der Wiener Professor, deswegen sei „eine Portion Mut“ unverzichtbar, schloss er seinen Vortrag.

Zum Auftakt des Jahresempfangs, der von Studierenden der Fachakademien für Sozial- und Heilpädagogik in Hof moderiert wurde, bezeichnete Vorstandsvorsitzender Dr. Mathias Hartmann kulturelle und religiöse Vielfalt bei den Mitarbeitenden als Chance. „Die Diakonie Neuendettelsau konnte auch das vergangene Jahr in einem in Teilen nicht einfachen Umfeld mit einem zufriedenstellenden wirtschaftlichen Ergebnis abschließen“, sagte kaufmännischer Vorstand Dietmar Motzer und verwies außerdem auf die Investitionen in Höhe von etwa 30 Millionen Euro. Oberin Sr. Erna Biewald stellte das Modell der „Diakonisse der Zukunft“ vor. Diese soll „ihren Beruf mitbringen“. Im Mittelpunkt werde künftig das Miteinander leben stehen. Auf strukturelle Neuerungen sowie Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen ging Jürgen Zenker (Abteilungsdirektor Dienste für Menschen) ein. „Digitalisierung ist Teil unserer Lebenswirklichkeit“, sagte Matthias Weigart (Vorstand Bildung). Deswegen müsse man sie auch in der Bildung aufnehmen und beispielsweise eine gute Medienkompetenz vermitteln. Musikalisch umrahmt wurde der Jahresempfang von „The Rose and Crown“. Beim anschließenden Flying Buffett bestand für die zahlreichen Gäste Gelegenheit zum zwanglosen Meinungsaustausch.

Foto: Uwe Niklas

 

 

Höchste Auszeichnung der Diakonie Neuendettelsau verliehen

Löhe-Medaille für Rosemarie Will, MdL Hermann Imhof und Prof. Dr. h.c. Hermann Schoenauer

NÜRNBERG (Eig. Ber.)

Ein Höhepunkt des Jahresempfangs war die Verleihung der Löhe-Medaille, der höchsten Auszeichnung, die von der Diakonie Neuendettelsau vergeben wird. Die Löhe-Medaille wird seit 2008 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um das Werk und die Person Wilhelm-Löhes, des Gründers der Diakonie Neuendettelsau, verdient gemacht haben. In diesem Jahr erhielten Rosemarie Will, Hermann Imhof und Prof. Dr. h.c. Hermann Schoenauer diese Auszeichnung. Rosemarie Will bildete von 1998 bis 2003 zusammen mit Jürgen Zenker die „Doppelspitze“ in der damaligen Direktion Behindertenhilfe. Bis heute ist sie in vielfältigen Funktionen ehrenamtlich aktiv und bereichert so das Gemeindeleben von St. Laurentius, das gesellschaftliche Leben in Neuendettelsau und die internationale Tätigkeit der Diakonie Neuendettelsau.

Hermann Imhof ist Mitglied des bayerischen Landtags sowie Patienten- und Pflegebeauftragter der Staatsregierung. Mit seinem starken Willen, die Situation in der Pflege zu verbessern, trägt er zur Verwirklichung des diakonischen Auftrags bei. Dabei spricht er seine Meinung offen aus und eckt damit manchmal in der eigenen Partei an. Das passt zu einer Medaille, die den Namen Wilhelm Löhes trägt, denn auch er war für seine offenen Worte gegenüber den Kirchenoberen bekannt.

Prof. Dr. h. c. Hermann Schoenauer hat die Löhe-Medaille 2008 zum 200. Geburtstag Wilhelm Löhes ins Leben gerufen. Nun wurde er selbst ausgezeichnet. Er führte die Diakonie Neuendettelsau ein Vierteljahrhundert lang mit großem Einsatz. Das Werk erlebte in seiner Amtszeit als Rektor hohes Wachstum gewann an Bedeutung in Öffentlichkeit und Politik. Ausgezeichnet wurde er auch für seine Verdienste um die Ökumene. Darüber hinaus wurde die Gründung der Wilhelm Löhe Hochschule von Professor Schoenauer maßgeblich vorangetrieben.

Foto: Uwe Niklas

Foto: Uwe Niklas / 2017

MdL Hermann Imhof (links), Rosemarie Will (Mitte) und Prof. Dr. h.c. Hermann Schoenauer (rechts) wurden in diesem Jahr mit der Löhe-Medaille der Diakonie Neuendettelsau ausgezeichnet.

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