WASSERTRÜDINGEN (Eig. Ber.)
Deutschlandweit wurde im Jahr 2024 eine einzige Bahnstrecke für den Personenverkehr reaktiviert: die Nördliche Hesselbergbahn zwischen Wassertrüdingen und Gunzenhausen. In Bayern war es sogar die erste Reaktivierung seit 11 Jahren. Für die Landräte Dr. Jürgen Ludwig (Landkreis Ansbach) und Manuel Westphal (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) ging damit nicht nur ein lang gehegter politischer Wunsch in Erfüllung, sondern es wurde auch ein großes Projekt vom Erfolg gekrönt, hinter dem mindestens ebenso viele Fürsprecher standen wie anfangs Fragezeichen.
Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 stehen der Bevölkerung nicht nur neue Bus- und Bahnverbindungen sowie engere Takte zur Verfügung, sondern Voraussetzungen, die den ländlichen Raum für Schüler, Pendler und Gäste attraktiver machen – und die dafür sorgen sollen, dass Regionen noch besser zusammenwachsen. Das Bahnhoffest in Wassertrüdingen mit Zugtaufe und Rahmenprogramm für Groß und Klein am Vortag wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Das Interesse an der Reaktivierung ist groß, viele Besucher äußerten den Wunsch der weiteren Verlängerung nach Nördlingen. Es fuhren zwei Triebwagen der Baureihe 648 und bei der anschließenden Fahrt nach Gunzenhausen und zurück waren beide voll besetzt. Interessantes Detail: Die Linie Gunzenhausen – Wassertrüdingen ist die einzige Strecke in Franken, auf der der Freistaat Bayern Züge bestellt und die nicht der „Staatsfirma“ DB-Netz gehört.
Text + Fotos: Jörg Schäfer


