Rehkitzrettung per Drohne

BERTHOLDSDORF (Eig. Ber.)

Jedes Jahr fallen Tausende von Rehkitze beim Mähen von landwirtschaftlichen Flächen den Mähmaschinen zum Opfer. Um dies zu verhindern, machte sich in den frühen Morgenstunden Familie Bößenecker aus Bertholdsdorf zusammen mit Herrn Schlerf, dem ortansässigen Jäger auf den Weg. Da das Durchsuchen von Wiesen selbst mit Hunden und zu Fuß nur wenig erfolgreich ist und trotzdem immer noch viele Tiere sterben, wurde in diesem Jahr erstmalig eine neue Methode angewendet: Rehkitzsuche per Drohne. Diese wurde von Dietrich Schneider, einem ausgebildeten Drohnenpiloten gelenkt.

Dabei überfliegt eine Drohne, die mit einer Wärmebildkamera ausgestattet ist, die entsprechende Fläche und kann auch geringe Temperaturveränderungen anzeigen. So ist es sogar möglich, Schlafplätze von bereits geflohenen Tieren zu erkennen. Allerdings funktioniert dies nur am frühen Morgen.

Dietrich Schneider setzt sich schon seit Jahren beruflich mit der Thermographie, also dem Sichtbarwerden von Wärme mit Hilfe von Kameras auseinander und sieht in dieser Technik einen idealen Verwendungszweck bei der Rehkitzrettung. Er ist einer von zwei Piloten, die nach vorheriger Buchung für die Hegegemeinschaften im Landkreis Ansbach diese Aufgaben übernehmen.

In den drei durchsuchten Wiesen von Familie Bößenecker konnte dieses Mal nur eine Rehgeiß mit ihrem Kitz aufgeschreckt werden. Da das Jungtier aber schon älter war, lief es eigenständig davon und musste nicht, wie bei neugeborenen Tieren, aus der Wiese getragen werden. Familie Bößenecker zeigte sich sehr zufrieden mit der erfolgreichen Aktion und wird diese Technik auch in Zukunft wieder nutzen, um dem sinnlosen Tod von Rehkitzen vorzubeugen.

Text + Fotos: K. Schlerf

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