Richtspruch statt Richtfest in Bruckberg

Gemeindekanzlei entsteht im Ortskern

BRUCKBERG

Einen schöneren Tag hätte sich die Bürgermeisterin von Bruckberg, Ursula Weiß, sicherlich gern gewünscht – doch leider hatte es der Wettergott nicht gut gemeint. Es sollte ein trockener Tag sein, an dem Zimmerermeister Joachim Ehret seinen Richtspruch vom Dach aus den Gästen zurufen wollte. Wind und Regen machten der kurzen Feierstunde jedoch einen nassen Strich durch die Rechnung. Trotz allem kam aber immerhin noch gute Stimmung auf. Der Anlass war Grund zur Freude; entsteht in der Alten Poststraße doch der Neubau für die Bruckberger Gemeindekanzlei. Wegen der Corona-Pandemie konnte kein übliches Richtfest gefeiert werden, demnach waren lediglich der Richtspruch und ein Grußwort der Rathauschefin angesagt. Der Zimmerermeister griff dem Brauch entsprechend während kurzer Pausen beim Verlesen der Verse immer wieder mal zum Glas voll Frankenwein, das ihm vom Gemeinderat Jörg Vogel gereicht wurde, und leerte es auf einen Zug. Dem Regenwetter trotzten neben der Bürgermeisterin auch Gemeinderäte und am Bau Beteiligte sowie Vertreter von Diakoneo und mehrere Nachbarn. Die neue Chefin der Gemeindekanzlei gab kurz einen Rückblick auf das bisher Erreichte und nannte den Neubau einen Meilenstein für die Gemeinde Bruckberg. Die Bürgermeisterin ging in ihrer kurzen Rede auf die aktuelle Situation ein. Ende der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts hatte die Gemeinde das betreffende Grundstück erworben. Das darauf befindliche Haus diente zunächst einer Familie als Notunterkunft. Nach dem Abbruch des alten Hauses Mitte dieses Jahres fanden schließlich im September erste Arbeiten für den Neubau statt. Pläne für eine barrierefreie Gemeindekanzlei liegen schon seit Jahren vor, gab Weiß zu verstehen. Im vergangenen Jahr war es dann an der Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen. Die Kosten für den Neubau liegen bei etwa 800 000 Euro, bezifferte die Bürgermeisterin. Von Anna-Maria Wöhl, der Vorgängerin von Ursula Weiß im Bürgermeisteramt, war zu hören, dass die Gemeinde in den vergangenen Jahren etliches zuwege gebracht habe. Dem weiteren Gespräch war ferner zu entnehmen, dass die Verantwortlichen der Gemeindeverwaltung schon so manches erreicht und verwirklicht haben, das der Allgemeinheit zugute komme und von den Bürgern auch honoriert werde. Demzufolge ist die neue Gemeindekanzlei, die voraussichtlich im Mai des kommenden Jahres fertiggestellt sein soll, eine Herzensangelegenheit für die Bewohner, war beim Richtspruch von einigen Zaungästen zu hören.

Weil infolge der Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln – auch witterungsbedingt – kein Auswerfen von Süßigkeiten für die Kinder erfolgen konnte, stellte die Bürgermeisterin ein Körbchen mit Bonbons auf, an welchem sich Naschkatzen bedienen konnten. Die Gesellen am Bau erhielten von der Gemeindeverwaltung einen Gutschein. So wurde dieser Tag, an dem leider kein Richtfest stattfinden konnte, doch noch zu einem ganz besonderen Tag für den Ort und seine Bewohner, der ihnen sicherlich noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.

Text + Foto: Klemens Hoppe

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online