Staatsministerin aus Dresden stattete Besuch ab

Neuendettelsau im Fokus der sächsischen Presse

NEUENDETTELSAU

Der Besuch der Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping (SPD), von der Sächsischen Staatsregierung Dresden, wird wohl in die Annalen der Gemeinde Neuendettelsau eingehen. Ein zahlenmäßig großes Journalistenteam mit Fotografen und Kameraleuten des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) erwartete vor dem Rathaus in Neuendettelsau das Kommen der Ministerin mit großem Interesse. Im Sitzungssaal wurden freundliche Worte gewechselt und Bürgermeister Gerhard Korn stellte dem Gast die Gemeinde Neuendettelsau vor. Die Staatsministerin verfolgte die Zahlen, Daten und Fakten äußerst interessiert und gab ihrerseits zum Ausdruck, dass sie sich sehr auf den Besuch in Mittelfranken gefreut habe. Gleichzeitig bedankte sie sich bei Rudolf Kupser, der seit vielen Jahren außerordentlich gute Kontakte in den Osten Deutschlands pflegt und die Ministerin zu einem Besuch in Neuendettelsau eingeladen hatte. Beweggrund war ein Erlebnis, das seine Ehefrau Ruth in Kindertagen hatte. Ein Luftballon wurde vor etwa 51 Jahren in Schorndorf, im Remstal bei Waiblingen, mit einer angehängten Grußkarte auf die Reise geschickt, der damals die deutsch-deutsche Grenze überflog und auf einem Acker in Drebach im Erzgebirge landete. Daraufhin entstand eine Brieffreundschaft von zwei Mädchen, die beide 14 Jahre alt waren. Heute sind die Mädchen von einst Ehefrauen, Mütter und Großmütter. Nach Neuendettelsau ist die Brieffreundin aus dem Erzgebirge, Brigitte Drechsler mit ihrem Mann Günther, gekommen, um zu erzählen, wie alles begann. Kupser ging auf mancherlei Begebenheiten ein, schilderte Erlebnisse, Besuche und mittlerweile auch Gegenbesuche, die nach dem Fall der Mauer möglich wurden. Die Politikerin antwortete sowohl dem Bürgermeister als auch Kupser, dass sie die Entwicklung in den alten Bundesländern mit großem Interesse verfolge. Miteinander reden und dem anderen zuhören sei der beste Weg zur Verständigung der Bürger von Ost und West. Zum Empfang im Rathaus war neben stellvertretendem Bürgermeister Gottwald Dötzer und einigen Gemeinderäten und Vertretern von Vereinen auch Landrat Dr. Jürgen Ludwig gekommen. Anschließend trug sich der Gast aus Dresden ins Goldene Buch der Gemeinde Neuendettelsau ein. Vom Rathaus aus führte der Weg die Staatsministerin zum Mutterhaus der Diakonie. Dort informierte sie Sr. Roswitha Buff, die Leiterin der Diakonischen Schwestern- und Brüderschaft, anhand von Lichtbildern und aussagekräftigen Schilderungen über die Aufgaben der Diakonie. Zu Wort kamen auch die Leiterin des Referats Unternehmenskommunikation, Esther Jaksch sowie Ricarda Quass, die für die Bereiche Asyl und Migration verantwortlich ist. Nach einer Kaffeepause besichtigte Köpping die Paramentik. Dort zeigten ihr Sr. Buff und die Diakonisse Erika Langenbuch Arbeiten aus der traditionellen Werkstatt. Zu Fuß ging dann die Delegation mit ihren Begleitern durch den Ort zum Gasthof Sonne, wo die Staatsministerin einen Vortrag zum Thema „Friedliche Revolution im November 1989 und die Nachwende-Aufarbeitung“ hielt. Der Vortrag und die nachfolgende Diskussionsrunde gestalteten sich äußerst vielseitig. Von religiöser Begegnung und einem Vorschlag zum Treffen von „Ossis und Wessis“ am runden Tisch zum gegenseitigen Kennenlernen und Berichten von eigenen Erlebnissen und Beweggründen waren unter anderem die Reden. Viel kam zur Sprache, das den westlichen Mitbürgern kaum bekannt und bewusst war. Somit kann begrüßt werden, was Kupser mit seiner Initiative ins Leben gerufen beziehungsweise vertieft hat. Wenn Worte und Taten die Beweggründe sind, sich endlich zu verstehen, um ein Volk, eine Nation, ein in Frieden und Freiheit vereintes Deutschland zu werden, das sich lebens- und liebenswert erweist, dann ist viel erreicht. Diese Vorschläge wurden vom Publikum mit starkem Beifall quittiert. Der Wunsch nach baldiger Verständigung steht oben an, das konnte der Besuch aus Sachsen deutlich erkennen – und die Ministerin bedankte sich für dieses Zeichen der Solidarität und des Entgegenkommens.

Text + Fotos : Klemens Hoppe

 

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