NEUSES b. WINDSBACH
Bereits seit dem Jahre 1997 existiert auf dem Anwesen von Hans und Marianne Betz in Neuses bei Windsbach eine Stahlkonstruktion, die es Störchen ermöglichen soll, dort einen Horst bauen zu können, um Junge aufzuziehen. Besuche von Störchen konnte Hans Betz des Öfteren verzeichnen, doch für eine längere Bleibe hatte sich bisher kein Storchenpaar entschieden. Etliche Vogelschützer vermuten nun, dass die glänzende Stahlkonstruktion Meister Adebar als Nistplatz nicht zusagte, weshalb dieser von dem gut gemeinten Angebot keinen Gebrauch machte und jedes Mal wieder weiter zog. Da jedoch die Voraussetzungen für ein reichhaltiges Nahrungsangebot im Rangau an der Fränkischen Rezat besonders vorteilhaft wären, hat sich Hans Betz dazu entschlossen, das Storchennest einladender auszustatten. Einsatzfreudige Helfer fand er beim Neuendettelsauer Vogelschutzverein, bei der Windsbacher und Neuendettelsauer Feuerwehr sowie bei etlichen Freiwilligen. Die Neuendettelsauer Wehr rückte mit ihrer 30 Meter langen Drehleiter an, und besonders Schwindelfreie begaben sich in das vorgefertigte Nest, um es nach einer vorherigen Begutachtung mit Ästen, Laubwerk sowie weicherem Nistmaterial auszukleiden. Nun ist das Adebar-Eigenheim schlüsselfertig und wohngerecht eingerichtet und wartet auf die positive Entscheidung eines Storchenpaares. Um jedoch den erwünschten Mietern den Einzugswillen zu erleichtern, griffen die Vogelschützer zu einer List. Sie verspritzten auf dem Dach unterhalb des Storchennestes Kalk, sodass Meister Adebar glauben sollte, dieser Horst war bereits einmal bewohnt. Der Kalk soll andeuten und vorgaukeln, dass dies Storchenkot sei. Nach getaner Arbeit in schwindelnder Höhe luden die Eheleute Betz die Helfer sowie die anwesenden Vogelschützer noch zu einer deftigen Brotzeit ein, bei welcher dann so richtig gefachsimpelt wurde.
Text + Foto: Klemens Hoppe
