Theaterfieber in Weißenbronn

Theatergruppe des TSC überzeugte

WEISSENBRONN

Im Januar war es wieder einmal so weit: Die Theatergruppe des TSC Weißenbronn hatte sich vorgenommen, die Lachmuskeln der Besucher der heuer aufgeführten Komödie „Das begehrte Hochzeitsgeschenk“ arg zu strapazieren. Und das ist ihnen gelungen. Zwischenapplaus, Beifall und Bravo-Rufe ließen deutlich erkennen, dass das ausgesuchte Theaterstück genau den Wunschvorstellungen der Besucher entsprach – sie wollten lachen und Spaß erleben. Die Verfasserin des Dreiakters, Marianne Santl, führte das Publikum aufs Land, in eine Frühstückspension und zu den Leuten, die dort leben und ebenso mit Geldnot zu kämpfen haben wie anderswo auch. Die Rollen schienen den Darstellern schier auf den Leib geschrieben. Ob herrschsüchtig, lauthals oder als naives Dummerchen – jeder lebte die Person, die verkörpert werden sollte derart echt, dass sich der Zuschauer in das gespielte, oftmals chaotische Geschehen auf der Bühne im Weißenbronner Dorfgemeinschaftshaus eingebunden fühlte. Seit 70 Jahren wird im Ort Theater gespielt und immer wieder kommen mal Neue dazu, die Theaterluft schnuppern wollen – und dann nicht mehr loslassen können. So erging es auch der Regisseurin Edeltraud Schneider, die seit 1973 zum festen Bestandteil des Ensembles zählt. Das ist auf den großen Bühnen der Welt ebenso wie auf den kleinen. Wer einmal vom Virus des Theaterspielens erfasst wurde, der bringt ihn nicht mehr los. Und das ist auch gut so, denn damit hat der Freund ländlicher Komödien, die Jahr für Jahr überall gespielt werden, die Möglichkeit zum Besuch von Theateraufführungen, die seinem speziellen Wunsch entsprechen. Über den Inhalt der diesjährigen Komödie sei kurz gesagt, dass Johnny (Bernd Schneider), Inhaber einer Pension, unter chronischer Geldnot litt, da Renovierungsarbeiten anstehen und außerdem immer weniger Gäste kommen. Einen Ausweg sah Gustav (Reinhard Herzog), der Onkel von Johnny, in der Heirat seines Neffens. Dann könnte dieser endlich die 100.000 Euro kassieren, welche ihm seine reiche Tante Emma (Sonja Schütz), die in Kanada lebt, im Falle einer Hochzeit versprochen hat. Eine Braut wäre auch schon gefunden, und zwar die Stubenhofer Bärbel (Anika Schöniger), Tochter des Bauunternehmers Max Stubenhofer (Jürgen Schneider), die zwar etwas naiv, auf Johnny aber besonders scharf ist, und obendrein noch eine stattliche Mitgift brächte. Doch dahin führe kein Weg, meinte Johnny, der mit ganzem Herzen in Uschi (Lara Seßler, erstmals im Team) verliebt ist. Und schon nahmen Komplikationen ihren vorauszusehenden Lauf. Um eine Hochzeit vorzutäuschen, verkleidete sich Johnnys Freund Tom (Robert Schneider) in eine Braut und solche Hochzeitsfotos gingen zur Tante Emma. Ein Brief aus Kanada kam, in welchem Emma ihr Erscheinen ankündigte. Nun herrschte Panik pur – was tun, dass der Schwindel nicht aufkommt? Tom musste sich wieder als Johnnys Frau verkleiden, eine Perücke aufsetzen, einen Schleier tragen und mit hoher verstellter Stimme sprechen. Die Haushälterin Gretl (Gerda Böhm) und Onkel Gustav wurden ziemlich nervös, wollten sie Emma doch einen schönen Empfang bereiten. Aber die kam verfrüht – begegnet zuerst der Bärbel und diese plauderte in ihrer Naivität unbewusst aus, dass Johnny und Uschi gar nicht verheiratet sind. Emma fiel aus allen Wolken und beschloss, diese Komödie, die ihr vorgespielt werden sollte, verschmitzt mitzumachen. Doch zu guter Letzt ging alles gut – einer glücklichen Hochzeit von Johnny und Uschi stand nichts mehr im Wege.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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