Themenorientierter Elternabend: Lernen lernen

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Im Rahmen eines gut besuchten Elternabends, der von der Laurentius-Realschule und dem Laurentius-Gymnasium gemeinsam veranstaltet wurde, informierte Diplom-Psychologin Claudia Oschatz Eltern der Fünft- und Sechstklässler zum Thema „Lernen lernen“. Es wurde eine von den Schulen selbst entwickelte Lernmappe vorgestellt, die sich Fächern wie Deutsch, Englisch und Mathematik widmet, aber auch allgemeinen Themen wie Hausaufgaben und einem geordneten Arbeitsplatz. Claudia Oschatz empfahl unter anderem einen „Wochenplan“, in dem Schulstunden, Freizeit- und Sportaktivitäten, aber auch noch ungenutzte Zeit eingetragen werden kann. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kinder mindestens eine Stunde Freizeit pro Tag haben, Sport- oder Musikunterricht sind dabei nicht eingeschlossen, da es sich trotz allem um eine Verpflichtung handelt. Bei ungefähr eineinhalb Stunden Hausaufgaben- und Lernzeit nach der Schule, eingeteilt in zwei Einheiten, sind regelmäßige Pausen unabdingbar. Ein solch geregelter Ablauf hilft, die Kinder gut vorzubereiten sowie Druck und Stress abzubauen. Haben die Schüler das Gefühl, gut vorbereitet zu sein, reduziert sich meist auch die Prüfungsangst. Mindestens drei bis viermal sollte der Lernstoff aber intensiv wiederholt werden, um dies zu gewährleisten. Wird das Gelernte kurz vor dem Schlafengehen kurz durchgelesen, kann das Gehirn die Informationen nochmals abrufen und sie dadurch besser im Langzeitgedächtnis speichern. Diese Methode ist vor allem bei Vokabeln hilfreich, es wird jedoch davon abgeraten, wenn das Kind unter Prüfungsangst leidet. Neben einer strukturierten Planung ist ein wesentlicher Bestandteil auch das Interesse der Eltern. Eine gute und einfache Möglichkeit ist es daher, das Kind Vokabeln oder Lernstoff abzufragen. Je nach Lerntyp hilft den Schülern zum Beispiel bei der „Seh-Technik“ farbig markiertes oder auch ein selbst erstelltes Lernposter. Während der Abfrage kann das Kind auch eine „Mind-Map“ erstellen. Beim Hören sind Selbstgespräche, vorlesen, Merksätze, Reime oder der MP3-Player eine Möglichkeit. Schließlich gibt es noch das Bewegen. Dabei kommt es vor allem darauf an, etwas aktiv zu tun, unter anderem kann laufen während dem Lernen und der Abfrage oder auch das Bauen geometrischer Figuren hilfreich sein. Generell ist es also wichtig, ein „Spinnennetz“ zu erstellen, sich nicht nur auf eine Methode zu beschränken, sondern verschiedene Wege anzuwenden. Vokabeln sollten sehr regelmäßig gelernt und wiederholt werden, das heißt ungefähr zehn Minuten pro Tag und auch nicht mehr als ca. zehn auf einmal. Mit der  Schulaufgabenvorbereitung sollte zwei Wochen vorher begonnen werden, um oft genug wiederholen zu können. Dabei ist es auch wichtig, Stoff nicht zu „überlernen“, es ist demnach wichtig zu wissen, was das Kind schon kann und den Fokus dann auf das zu setzen, was es noch nicht kann. Eine weitere Methode ist die „Locitechnik“. Hierbei wird der Lernstoff auf Zettelchen geschrieben, welche dann im Zimmer des Kindes an Möbelstücke und andere Gegenstände geheftet werden; In der Schulaufgabe muss es dann nur durch sein Zimmer „laufen“. Ausgesprochen wichtig ist aber, dass am letzten Tag vor der Schulaufgabe nichts mehr gelernt wird, da dies dann nicht mehr ins Langzeitgedächtnis aufgenommen werden kann und das Kurzzeitgedächtnis „blockiert“. Für Rückfragen und Hilfe im Umgang mit den Anforderungen einer neuen Schule stehen Claudia Oschatz und ihre Kolleginnen von der Beratungsstelle auf dem Löhe-Campus gerne zur Verfügung.

Foto: Melissa Pfitzner / Pressereferat

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