„Ushirika“ ist ein lebendiges Zentrum – Leiter der Schwesternschaft war zu Besuch in Merkendorf

MERKENDORF

Nach längerer Zeit war Pfarrer Aaron Urio, der Leiter der Schwesternschaft der „Ushirika wa Neema“ (dt. „Gemeinschaft der Gnade“), mit seiner Frau zu Besuch in Merkendorf, um unter anderem über laufende und neue Projekte in Tansania zu berichten. Pfarrer Urio predigte im Gottesdienst am Ewigkeitssonntag über Jesu Erzählung vom Weltgericht. Zu Beginn seiner Predigt, die von Schwester Dietlinde vom Mutterhaus Augsburg übersetzt wurde, dankte er den Merkendorfern von Herzen, dass sie seiner Schwesternschaft schon seit 2004 durch Spenden und Besuche verbunden sind: „Dies geschah aus Liebe.“ Dann kam er darauf zu sprechen, dass jeder in seinem Leben durch kleine Taten der Nächstenliebe – Besuchsdienste in Krankenhäusern oder Gefängnissen und Armenspeisungen – oft sogar ohne finanziellen Aufwand Nächstenliebe üben und so immer mehr Teil gewinnt am Reich Gottes. Denn Jesus sieht auf die Taten und wie sie von den Menschen ausgeführt werden; jeder muss am Ende Rechenschaft vor Gott ablegen. Als Beispiel nannte Urio Mutter Teresa in Indien, die sich bis zu Letzt für ihre Mitmenschen in Vertrauen auf Gott eingesetzt hat. Christen dienen Gott am besten damit, so ist sich der Pfarrer sicher, wenn sie Menschen dienen, so wie im Waisenhausprojekt verwirklicht. Das Dienen kann schon mit kleinen Taten sehr wertvolle Früchte tragen. Jeder Mensch muss sich prüfen, ob seine Taten zum Ewigen Leben führen und somit an seinem Teil für das Ewige Leben in dieser Welt arbeiten. Pfarrer Urio überbrachte zudem der Gemeinde die Grüße der Schwestern aus Tansania. Im Anschluss an den Gottesdienst ging es im Gemeindehaus mit einem kleinen Bericht von Pfarrer Urio weiter, der über die laufenden und anstehenden Projekte informierte. So erfuhren die interessierten Zuhörer, dass in den vier Waisenhäusern, die von Merkendorf, dem Mutterhaus Augsburg und Gemeinden in den USA finanziert wurden, 12 neue Waisenkinder in diesem Jahr aufgenommen wurden, die dann nach drei Jahren in ihren Familienverbund integriert oder adoptiert werden können. Ein Projekt ist, die Kinder auch nach dem Verlassen der Waisenhäuser durch die Schwestern durch regelmäßige Besuche zu betreuen, um sicherzugehen, dass es ihnen in ihrer neuen Umgebung gut geht. Dazu muss ein Fahrzeug angeschafft werden. Diese neu geschaffene Schwesternstelle muss zudem finanziert werden. Das Gehalt einer Schwester liegt in dem ostafrikanischen Land bei 125 Euro pro Monat. Ein weiteres Projekt ist ein Hostel für Studentinnen, die in den vielen umliegenden Universitäten studieren. Da weibliche Studenten in privaten Unterkünften oft Gefahr laufen misshandelt oder gar missbraucht zu werden, soll dieses Hostel eine sichere Unterkunft bieten. Die Schwesternschaft wird nun auch im Süden Tansanias aktiv. Denn der Premierminister des Landes hat sich an die Schwestern gewandt, da er in seiner Heimatregion eine Montessori-Schule und einen Kindergarten haben möchte. Da das Gebäude bereits vorhanden ist und der Erwerb durch eine großzügige Spende eines US-Amerikaners kein Problem darstellt, kann die „Ushirika wa Neema“ hier ohne einen Schuldenberg im Januar nächsten Jahres den Betrieb aufnehmen. Als letztes Projekt stellte der Leiter der Schwesternschaft eine Gemeinschaftsunterkunft für unverheiratete Kirchenmitarbeiterinnen vor, die ansonsten oft vereinsamen. Mit diesem im Entstehen befindlichen Projekt sollen die Mitarbeiterinnen zusammengeführt und Geselligkeit hergestellt werden. Zum Abschluss der Projektvorstellung schloss sich eine Fragerunde an und Pfarrer Urio bat die Merkendorfer, die Schwestern in Tansania und die bevorstehenden Projekte auch weiterhin zu unterstützen. Den Besuch in der Krautstadt beschlossen die afrikanischen Gäste mit einem Kaffeetrinken mit dem Kirchenvorstand und dem Tansania-Freundeskreis.

Text + Foto: Daniel Ammon

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