Veeh-Harfen-Freunde des Therese-Stählin-Heims proben für Konzerte

Umfangreiches Repertoire verlangt vollen Einsatz

NEUENDETTELSAU

Es klingt wie ein Märchen, dass es dem Gülchsheimer Landwirt Hermann Veeh nach jahrelanger Zeit des Experimentierens gelang, für seinen behinderten Sohn Andreas ein Instrument zu bauen, auf dem er allein oder gemeinsam mit anderen musizieren kann – und das ohne Noten zu kennen.Viele Prototypen konnte Andreas probieren. Er war seit 1987 immer der erste, der sie spielen durfte. Dann, 1992 war es soweit. Die Veeh-Harfe, wie man sie heute kennt, war entstanden. Für das Spiel auf der Veeh-Harfe sind Notenkenntnisse im herkömmlichen Sinn nicht erforderlich. Eigens für das Instrument wurde eine einfache und deutliche Notenschrift entwickelt – reduziert auf das Wesentliche. Notenschablonen, die zwischen Saiten und Resonanzkörper geschoben werden, ermöglichen ein Spielen „vom Blatt“. Die Noten werden begreifbar. So ist die Veeh-Harfe ein Instrument, das nach kurzer Zeit des Übens schon in der Gruppe gespielt werden kann.

Heute ist sie nicht nur bei Kindern, Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen beliebt. Sie ist das ideale Instrument für alle, die Musik in ihrem Leben bisher vermisst haben. So stellte Hermann Veeh sein Instrument vor, das auch im hiesigen Raum schon eine große Anzahl von Harfen-Liebhabern gefunden hat. Seit nunmehr 16 Jahren gibt es diese Gruppe in Neuendettelsau. Anfangs waren es sechs Spielerinnen, die größtenteils aus therapeutischer Sicht musizierten. In unterschiedlich zahlenmäßiger Zusammensetzung, gegenwärtig sind es 10 Musikantinnen, treffen sie sich alle 14 Tage zum Üben auf ihren Instrumenten im Therese-Stählin-Heim. Zahlreiche Auftritte zu den verschiedensten Anlässen zeugen von der großen Beliebtheit dieser Veeh-Harfen-Freunde. Volkstümliches und geistliches Liedgut in vielerlei Variationen liegt bereit, um den Gegebenheiten entsprechend auswählen zu können. Aber nicht nur bei Live-Auftritten sind diese Harfenklänge zu hören – zwischenzeitlich wurden drei CDs aufgenommen, die schöne und wohlklingende Lieder bis ins eigene Zuhause bringen. Zarte Melodien versetzen den Zuhörer sodann in wohlige Ruhe und ausgleichende Gelassenheit – eine wahrhaft musikalische Wohltat in der Hektik unserer Zeit. Sollten sich Leserinnen oder Leser der Habewind News angesprochen fühlen; Interessenten sind willkommen, hieß es seitens der Organisatorin Waltraud Hillebrand aus Neuendettelsau.

Text + Foto: Klemens Hoppe

a Veeh-Harfen im Wohnpark 2015 009

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