PFLUGSMÜHLE
Wenn der „Radsherr“ Helmut Walter am 13. März die Saison im Fahrradmuseum Pflugsmühle einläutet, erwartet die Besucher viel Neues. Mit dem Nachbau einer Laufmaschine von Freiherr Carl von Drais (1817) sind 200 Jahre Fahrradgeschichte aller Epochen präsent, ein Seitenwagen kam ebenfalls hinzu. Auf den Namen „DKW“ wurde die „Draisine“ Laufmaschine feierlich getauft – nach den drei Konstrukteuren Drießlein, Kestler, Walter, „DKW“ benannt. Auch für Frauen: Selbsterklärend führen fünf Hochräder in eine Epoche, in der das Fortbewegungsmittel Fahrrad zum Status- und Sportgerät der „hohen Herrn“ wurde. Ende des 19. Jahrhunderts lösten Nieder- oder Sicherheitsräder mit Diamantrahmen die Hochräder ab. Das Rocknetz am Hinterrad ermöglichte auch Frauen mit ihren weiten Röcken, aufs Fahrrad zu steigen. Mobilität im Wandel der Zeit: Vielfältige Konstruktionen und technische Erfindungen markieren den Weg der Fahrradgeschichte, viele bekannte und ausgefallene Stücke sind im Fahrradmuseum Pflugsmühle zu bestaunen. Ob Lasten- oder Bäckerfahrräder, angebaute Hilfsmotoren, ein Seitenwagen, oder sportliche Touren- und Rennräder dokumentieren, wie der Mensch das Fahrrad und das Fahrrad den Mensch veränderte. Klapp- und Bonanzaräder waren ebenso eine Modeerscheinung wie die „Herde“ Reiträder, die legendären Hercules–Cavallos. Interessantes Zubehör: An namhafte Hersteller erinnern Schutzblechfiguren, Steuerkopschilder, Sättel, Klingeln, oder eben ganze Fahrräder. Sämtliche Epochen und Zeitgeister sind präsent. Insbesondere Nürnberger Marken wie Victoria, Hercules, Triumph, Mars wecken bei den Besuchern Erinnerungen. Meist sind die Exponate aus der Region, dazugehörige Geschichten packt der „Radsherr“ gern humorvoll bei seinen Führungen ein. Eintritt verlangt er dafür nicht, ihm ist die Würdigung dieser Schätze wichtig, gemäß dem Motto: „Tradition zu wahren, ist nicht das Anbeten der Asche, es ist das Weiterreichen des Feuers“. Die Museumssaison 2016 eröffnet der Radsherr am Sonntag, den 13. März 2016 von 12:00 bis 15:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Öffnungstermine und Infos unter www.der-radsherr.de.
Foto: Privat
