Viele Interessierte beim Vortrag im Rahmen der „Allianz Demenz“

Wenn das Gedächtnis nachlässt

RÖTTENBACH (Eig. Ber.)

Bin ich nur vergesslich oder ist es schon Demenz? Im Rahmen der „Allianz Demenz“ finden im Landkreis Roth viele Aktionen und Vorträge zu verschiedenen Aspekten der Krankheit Demenz statt. Petra Lobenwein, Fachstelle für pflegende Angehörige, sprach im Rahmen des Vortrags „Wenn das Gedächtnis nachlässt“  in Röttenbach über die Unterschiede normaler Altersvergesslichkeit und Demenz. Im Saal des Deutschordenshauses in Röttenbach waren viele Interessierte zusammengekommen, die Petra Lobenwein aufmerksam zuhörten. Sie alle verband die Tatsache, mehr über die Krankheit wissen zu wollen oder betroffene Angehörige zu haben. Lobenwein arbeitet in der Fachstelle für pflegende Angehörige der Diakonie Neuendettelsau im Pflegestützpunkt Roth und hält innerhalb der Reihe „Allianz Demenz“ mehrere Vorträge. In Röttenbach sprach sie über die Unterschiede normaler Altersvergesslichkeit und Demenz. „Namen oder Dinge zu vergessen, passiert jedem. Die meisten erinnern sich nach kurzer Zeit wieder daran. Werden ganze Gespräche oder Treffen allerdings dauerhaft vergessen kann das ein erstes Zeichen sein“, sagte Lobenwein. Ein weiteres Anzeichen für eine beginnende Demenz sei es, wenn Gegenstände an ungewöhnlichen Orten abgelegt werden, beispielsweise eine Geldbörse im Kühlschrank. Auch fänden sich Erkrankte an vertrauten Orten nicht mehr zurecht und hätten Schwierigkeiten mit Finanzen umzugehen oder Rezepte zu verstehen.  Ein weiteres Anzeichen stelle der Verlust der emotionalen Kontrolle  dar. „Viele fallen in die Verhaltensweisen von Kindern zurück. Sie sagen Dinge gerade heraus, die ein gesunder Mensch aus Anstand für sich behalten hätte“, so Lobenwein. „Demenz ist eine anstrengende Krankheit, die Familien sehr fordert“, betonte sie, als sie die verschiedenen Arten der Demenz und die Stadien der Krankheit erläuterte. Zum Ende gab Lobenwein dem Publikum Tipps für den Umgang mit Demenzkranken. Da die Krankheit den Betroffenen erst sehr spät auch äußerlich anzusehen sei, brauche es viel Verständnis und Geduld. So riet sie davon ab, ständig zu diskutieren und betonte, dass es gerade am Anfang wichtig  sei, die Betroffenen noch so viel selbstständig machen zu lassen, wie möglich sei. „Demenz ist eine organische Krankheit, die bislang durch Medikamente nur verlangsamt aber nicht geheilt werden kann“, sagte Lobenwein. Das Anliegen der Reihe „Allianz Demenz“ ist es deshalb, die Krankheit weiter in die Öffentlichkeit zu tragen, um Erkrankten die Chance zu geben, so lange es geht Teil der Gesellschaft zu bleiben.

Foto: Diakonie Neuendettelsau

Petra Lobenwein, Fachstelle für pflegende Angehörige der Diakonie Neuendettelsau, hielt den Vortrag „Wenn das Gedächtnis nachlässt“.

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online

Schreibe einen Kommentar