Von Gregorianik bis Gospel

Beifallsstürme beim Geistlichen Konzert in Burgoberbach

BURGOBERBACH

Stehende Ovationen, Beifall und unüberhörbare Rufe nach einer Zugabe – solch lautstarken Applaus dürfte die Pfarrkirche St. Nikolaus in Burgoberbach zum Ende eines Konzerts selten gehört haben. Etwa 90 Minuten bot der Chor der Musikwelt Bokhyan aus Ansbach Musikalisches aus verschiedenen Epochen. Besinnliche und erklärende Textbeiträge zwischen einzelnen Passagen gab Monika Popp. Das Konzert begann mit einem „Ave Maria“ im Stile eines Gregorianischen Chorals in lateinischer Sprache, gefolgt von „O Sanctissima“, aus der Feder eines unbekannten Komponisten, den Satz hierfür schrieb Hasmik Bokhyan, die auch die Gesamtleitung innehatte. Nach „Ubi Caritas“ von Maurice Duruflé folgten drei „Ave Maria“ als Solo und als Duett gesungen. Sergey Khachatryan begann mit dem von Francesco Tosti, gefolgt von Franz Egerer und dem „Ave Maria“ von Schubert und schließlich sangen noch Franz Egerer und Sergey Khachatryan ein „Ave Maria“, ebenfalls von einem unbekannten Melodienschreiber, welches Hasmik Bokhyan für zwei Solostimmen gesetzt hatte. Besinnlich ging es weiter mit „Lascia ch´io pianga – Ruhe in Frieden“ von Georg Friedrich Händel – im Satz von Hasmik Bokhyan. Schwungvoll erklang „An Irish Blessing“ von James E. Moor bevor Katrin Berger und abermals Sergey Khachatrian ein weiteres „Ave Maria“ sangen, diesmal von Nunu Gabunia. Sowohl die Solisten, als auch neben dem Chor der Erwachsenen ein kleiner Kinderchor, begeisterten die Zuhörer im Gotteshaus, das annähernd bis auf den letzten Platz besetzt war. Im weiteren Verlauf des Abends erwartete die Besucher ein ganz besonderes „Kyrie“, von Hasmik Bokhyan komponiert. Zu Anfang, beim musikalischen Vorspiel, hatte man den Eindruck, als würden Menschen mit schweren Schritten auf ein himmlisches Ziel zustreben, um schließlich mit flehenden Stimmen „Kyrie“, Herr erbarme dich, zu rufen. Monoton wirkend und doch variantenreich in der Musik fand gerade diese Auslegung des „Kyrie“ Begeisterung und tief-gläubiges Empfinden. Mit dem darauf folgenden „Evening Rises“, einem Traditional amerikanischer Ureinwohner, wechselte die Stimmung im Gotteshaus ins Frohlockende. Bei „Jesus Lay Your Head in the Window“, einem Traditional Spiritual, sang einige Solopartien abermals Sergey Khachatrian. Die letzten drei Titel des Konzerts waren von musikalisch rhythmischem Schwung durchzogen. Der „23. Psalm“ von Bobby McFerrin zeigte ausgefeiltes Einstudieren des Chores durch die Chorleiterin, und bei „Movin´ up to Gloryland“ von Lee Roy Abernathy, sprang der Funke der Fröhlichkeit auf die Zuhörer über, indem sie vereinzelt mitsangen, manche brennende Feuerzeuge in den Händen hielten und diese hin und her schwenkten. Nicht enden wollender Beifall verdeutlichte, dass die Konzertbesucher sowohl von den ausgewählten Liedern als auch dem Vortrag des etwa 30-köpfigen Chores der Musikwelt Bokhyan begeistert waren. Den Schlussakkord setzte Hasmik Bokhyan mit „Witness“, ebenfalls ein Traditional Spiritual. Den Rufen nach Zugabe folgte nochmals „Movin´ up to Gloryland“. Und wiederum überwog froh gestimmtes Mitsingen und ausgelassenes Applaudieren der Zuhörer jeglicher Altersstufen.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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