Von Nussknacker, Vogelhändler und Co

WOLFRAMS–ESCHENBACH

Zum mittlerweile sechsten Mal lud die Stadt Wolframs-Eschenbach zum Neujahrskonzert – und wie in den Vorjahren war die DJK-Halle an beiden Tagen restlos ausverkauft. Die meisten Zuhörer waren wohl schon mit Operettenklängen im Ohr gekommen – und dürften dann mit der Nussknacker-Suite von Petr Tschaikowsky zunächst einmal eine musikalische Überraschung erlebt haben. Mitten hinein in die Ouvertüre des berühmten Balletts ließ Dirigent Christopher Zehrer die Musiker „springen“, und die erprobte Orchestergemeinschaft Nürnberg war vom ersten Ton an dabei. Vor allem die Bläser hatten gut zu tun beim „Marsch“, wohingegen der liebliche „Tanz der Zuckerfee“ ein wenig bodenständig geriet. Aber Zehrer hatte seine Musiker wie immer schwungvoll im Griff, und beim „Trepak“ war das Orchester dann endgültig angekommen und ließ die zauberhafte Atmosphäre des Nussknacker-Märchens vollends erstehen. Geheimnisvoll der „Arabische Tanz“, etwas unruhig der anspruchsvolle „Chinesische Tanz“, fröhliche „Rohrflöten“ und temperamentvolle Celli und Harfe beim „Blumenwalzer“. Beim „Pas de deux“ konnte man sich die tanzenden Protagonisten der Suite förmlich vorstellen, und zur „Valse finale“ ließ der Dirigent das Orchester noch einmal so richtig aufspielen. Nach der Pause, in der sich Musiker und Dirigent entspannt unter die Gäste mischten, ging es dann erwartungsgemäß weiter. Stücke aus Operetten wie „Die Fledermaus“ von Johann Strauß und „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller führten nach den eher ungewohnten Klängen aus der ersten Hälfte des Abends in bekanntere Gefilde. Sängerin Heidelinde Schmid aus Landshut und Sänger Richard Resch aus Augsburg, beide schon mehrfach in Wolframs-Eschenbach zu Gast, begeisterten neben vielen Liedern mit dem „Uhrenduett“ und am Ende ganz romantisch mit „Schenkt man sich Rosen in Tirol“. Orchester und Dirigent waren wie gewohnt professionell und mit viel Spielfreude dabei; auch „Kaiserwalzer“ und „Wiener Blut“ durften bei diesem Neujahrskonzert erneut nicht fehlen. Stehenden Applaus gab es am Ende für Sänger, Orchester und Dirigent – und selbstverständlich für Bürgermeister Michael Dörr, der in mittlerweile guter Tradition den Radetzkymarsch dirigieren durfte. Beschwingt nach einem schönen Abend wächst da bei manch einem wohl schon die Vorfreude auf das nächste Jahr.

Text und Fotos: Susanne Hassen

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