Vortrag zu den neuen „SEPA“-Zahlverfahren erhitzte die Gemüter

WINDSBACH

Zum Fachvortrag von Jürgen Wagner von der DZ Bank Nürnberg hatten sich sehr viele interessierte Zuhörer in der Windsbacher Stadthalle eingefunden. „Single Euro Payments Area (SEPA)“ steht für einen einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, den die Europäische Union seit 1992 schrittweise errichtet. Seit Anfang 2008 werden nach und nach europaweit einheitliche Standards für Überweisungen, Lastschriften sowie Kartenzahlungen umgesetzt. Laut Jürgen Wagner wird das neue System aktuell aber nur zu 2 % genutzt. In einer Übergangszeit bis 1. Februar 2016 können Privatkunden Zahlungen noch mit Kontonummer und Bankleitzahl vornehmen. Danach gelten nur noch Zahlungen mit IBAN und BIC. Firmenkunden müssen bereits ab 1. Februar 2014 die neuen SEPA-Zahlverfahren anwenden. Zudem soll die Angabe des BIC in mehreren Schritten bis 2016 entfallen (voraussichtlich ab 2014 innerhalb Deutschlands und ab 2016 innerhalb der EU-/EWR-Mitgliedsstaaten). Zweifel weckte bei den Zuhörern besonders das neue SEPA-Lastschriftverfahren, denn hier warten auf Gewerbetreibende und auch Vereine sowie Institutionen anscheinend komplizierte Vorgänge. So müssen Lastschriften zukünftig wesentlich früher als bisher eingereicht werden, um Fälligkeitstermine und Vorlauffristen einzuhalten. Die Wandlung einer Lastschrift ist nur dann rechtlich einwandfrei, wenn der Gläubiger im Besitz des unterschriebenen Originaldokumentes der Einzugsermächtigung ist. Bei einer unberechtigten bzw. nicht authorisierten Lastschrift verlängert sich der Zeitraum für eine mögliche Rückgabe von acht Wochen auf bis zu 13 Monate. Anstatt der Einzugsermächtigung ist mit SEPA ein sogenanntes Mandat zu verwenden, das genauen Formvorschriften unterliegt. Zukünftig sind zudem Gläubiger-ID und Mandats-Referenz anzugeben. Der Vorgang läuft nur elektronisch, beleghafte Lastschriften sind ebenso wie Datenträgereinreichungen künftig nicht mehr möglich. Auf das allgemeine Kopfschütteln und die Fragen „Welchen Sinn macht das neue System? Gibt es auch Vorteile? Wer hat sich das nur ausgedacht?“ antworte Jürgen Wagner geduldig und ausführlich. Allerdings bat er die anwesenden Gewerbetreibenden und Vereinskassiere, sich rechtzeitig mit den neuen „Zahlungsverkehrsinstrumenten“ und deren Rahmenbedingungen vertraut zu machen. Bei der Einführung des SEPA-Zahlungsverkehrs sollten Privat- und Geschäftsleute die Hilfestellung der Hausbank annehmen und sich nicht genieren, auch mehrmals nachzufragen. Eine individuelle Beratung sollte selbstverständlich sein. „Erste Hilfe“ in Sachen SEPA: www.rb-windsbach.de.

K W / Foto: Haberzettl

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