Weihnachtsfrühstück mit außergewöhnlichen Morsezeichen aus Schweden

NEUENDETTELSAU

Was lockt drei Funkamateurfreunde der AFGN (Amateur Funksport Gruppe Neuendettelsau) am frühen Morgen des 24. Dezember in ihr Vereinsheim? Ein technisches Abenteuer! Dazu frische Semmeln aus dem Jahr 2013, Dosenbrot aus dem Jahr 1989 (ebenfalls noch frisch und genießbar) sowie süße Leckereien für ein weihnachtliches Funkerfrühstück der Kollegen „dc4nq“, „dk9np“ und „dl3ndx“. Anlass war der nur mehrmals im Jahr stattfindende Ruf des historischen Grimeton-Maschinensenders aus Schweden. Die Welterbe-Stätte der UNESCU „Radiostation Grimeton“ liegt im Kreis Varberg südlich von Göteborg. Von hier aus wurden die ersten drahtlosen Signale nach Amerika mit Hilfe des Morsealphabetes und Ernst Alexandersons Technik der drahtlosen Telegrafie gesendet. Die gut erhaltene Funkstation ist kein Museum im herkömmlichen Sinne, denn der Längstwellensender mit dem Rufzeichen SAQ ist noch immer in Betrieb und wird zu Feiertagen aktiviert. Die durch den im Jahr 1924 erbauten Maschinensender erzeugte Sendefrequenz beträgt 17,2 kHz. Und genau diese Frequenzsuche gestaltete sich auch in Neuendettelsau als schwierig, bereits am Vorabend war der geplante Empfangsversuch während des Rundspruchs der Funkfreunde ein großes Thema. Das Knifflige an der Sache war, dass die Funksignale nicht aus einem elektronischen Sender stammen, sondern von einer Art Generator. Zu den Vorbereitungen gehörte also die gezielte Empfängersuche, denn es gibt kaum noch Geräte, die die Frequenz von 17,2 kHz empfangen können. Dann stellte sich den Funkern die Frage nach der passenden Antenne. Die Sendeantenne ist ca. 18.000 Meter lang, das wäre für deutsche Verhältnisse doch etwas unhandlich. So begnügte man sich bei der AFGN mit der vorhandenen Antenne und stellte beim Versuch fest, dass die Rundstrahlantenne für 2m und 70cm am besten über die Antennenschirmung passte. Zudem nahm man die Trapezverblechung des Vereinsheims zu Hilfe und stellte einen guten Empfang fest. Beim Funkerfrühstück war es dann wirklich soweit: Die Langwelle pfiff und gurgelte, der DCF77 (77 kHz) sendete brav seine Sekundenimpulse und auch der französische Zeitzeichensender war bei 60 kHz zu hören. Tatsächlich gelang es, ein paar Morsezeichen aus Schweden zu empfangen! Amateurfunk ist eben doch Experimentierfunk. Das nächste Mal wird der „Alexanderson-Alternator SAQ in Grimeton Schweden“ zum schwedischen Feiertag Alexandersondagen im Juni 2014 in Betrieb gehen. Weitere Informationen zur AFGN, auch zum Kids-Day: www.afgn.de

K W / Fotos: Haberzettl

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