Weils Worschd is…

WINDSBACH (Eig. Ber.)

Der Obst- und Gartenbauverein Windsbach besuchte die Stadt Nürnberg zu

einer bratwursthistorischen Stadtführung. Die Reise führte uns an viele spannende Orte. Neben Legenden, Geschichten und Mythen, die rund um die Bratwurst entstanden sind, wurden uns viele Fragen um die begehrten Würstchen beantwortet. Beispielsweise: seit wann essen die Nürnberger Bratwürste? Warum sind die Würste so klein? Wieso bekommt man nur gerade Stückzahlen auf den Teller? Weshalb sind nur 3 „im Weckla“? Ein kleiner Auszug unserer Führung über Nürnberger Bratwurstesser: „Über alle Zeiten lebten in der Bratwurststadt Menschen, die durch die Einnahme einer  überproportional großen Wurstmenge unsterblich geworden sind“. Der berühmteste Bratwurstesser ist der Stadtrichter Hans Stromer, 1554 wegen Spionage für Weißenburg und Veruntreuung öffentlicher Gelder zu lebenslanger Haft im Turm Luginsland verurteilt. Ihm hat man »alle Mahlzeiten neben anderer Speis eine Bratwurst aufsetzen müssen«, berichtet die Chronik über das einzig gewährte Privileg des prominenten Häftlings. In Wahrheit aber bekam er täglich zwei und an hohen Feiertagen noch einige dazu. Andernfalls hätte Herr Stromer in seinem 38 Jahre währenden Kerkerleben nie und nimmer die 28.000 von der Stadt bezahlten Würste verspeisen können, die der Stadtschreiber Johannes Müllner akribisch auflistet hat. Nachdenklichkeit schließt seinen Eintrag:

»Die Bratwürste, die er verzehrte, müssen sehr gut gewesen sein, dass sie ihm nicht leid geworden sind.“ Nach Verspeisung einer original Nürnberger Rostbratwurst ging die Reise weiter zum Lebkuchen Schmidt. Dort zeigte uns eine Lebküchnerin im mittelalterlichen Gewand die Kunst des Lebkuchenbackens. Wir wurden mit Kaffee und ofenfrischen Köstlichkeiten bei einer interessanten Video-Vorführung im Besucherzentrum verwöhnt. Anschließend konnte noch eingekauft werden, wobei die Wahl aus dem riesigen Sortiment sehr schwer fiel. Es war ein interessanter und aufschlussreicher Nachmittag, den alle genossen und dem kalten Wind trotzten. Der Verein plant auch für das Jahr 2018 wieder Ausflüge, wozu auch Nichtmitglieder recht herzlich willkommen sind.

Text: Amodeo  / Foto: Glückselig

sdr
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