Wenn Kinder einem Kind helfen

Mitteleschenbacher Grundschule und Kinderhaus sammelten 1240 Euro für die tapfere Lia

MITTELESCHENBACH (Eig. Ber.)

Ihr Pferd ist Lias Leidenschaft: Bei ihm blüht sie auf, fängt plötzlich an zu reden. Doch damit sie das tun kann, benötigt sie ein teures Medikament aus den USA. Daher haben Kinder aus Mitteleschenbach 1240 Euro für Lia gesammelt.

Für eine feierliche Spendenübergabe besuchten Anfang Januar Lia und ihre Mutter Tina Alwardt die Grundschule in Mitteleschenbach, der auch die Vorschulkinder des Kinderhauses mit ihren Erzieherinnen und Vertreter des Elternbeirats beiwohnten. 

Von Lias Krankheit – einem Gendefekt, bei dem sich das Gehirn sukzessive zurückbildet – erfuhren die Kinder aus der Zeitung. Die Klassensprecher multiplizierten Lias Geschichte in den Klassen und schnell war klar gewesen: Für Lia soll die Martinsaktion 2023 stattfinden. Im Gottesdienst zum Martinsfest wurde die Spendenaktion vorgestellt, bevor die Kinder des Kinderhauses als auch die Schüler der Grundschule mit Laternen und Kerzen zur Mönchswaldhalle zogen, wo gespendeter Glühwein, Gewürzschnitten, Pizzaschnecken und Butterbrezen angeboten wurden. Nach diesem Abend ist eine Rekordsumme von 1240 € zusammengekommen.

„Es ist immer ein Zittern“, erzählte Tina Alwardt nach der Spendenübergabe. Vor Weihnachten erst bangte die Familie aus Treuchtlingen wieder, ob die neunjährige Lia ihre Medikamente rechtzeitig bekommen wird. Sechs bis acht Wochen vorher müssen sie Bedarf im Vorlauf anmelden, nur alle drei Monate wird es von den USA nach Deutschland importiert. Lia und ihre Familie haben einen Kampf hinter sich, da die Krankenkasse das Hilfsmittel erst nicht anerkannte. Inzwischen hat

sie aber bewilligt, die Kosten für ein Jahr zu übernehmen. „Was danach ist, wissen wir nicht“, erklärte Tina Alwardt. Bis zu 35.000 € koste die Versorgung im Monat. Das Medikament beinhaltet einen Stoff, den das Gehirn für die Entwicklung braucht, der Lia aber aufgrund eines seltenen Defekts fehlt. „Nach anfangs großen Verbesserungen ihres Zustands spüren wir jetzt noch kleine Fortschritte.“, so die Mutter.

Während der kleinen Feier schwieg Lia, nahm die Spende still entgegen. Doch als sie unter dem Applaus gerührter Erwachsener und von vielen Kindern, die „tschüss Lia“ riefen, die Schule verlies, trug sie ein Lächeln im Gesicht.

Text: Karin Raab / Fotos: Privat + Jonas Volland

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