Seit März kehren die Wiesenbrüter wie der Große Brachvogel, der Kiebitz oder die Uferschnepfe aus dem Winterquartier wieder zurück ins Altmühltal und beginnen ihr Brutgeschäft. Sie sind sehr störungsempfindlich. Besonders Menschen oder Hunde werden als Bedrohung wahrgenommen. Deshalb bittet das Naturschutzprojekt „chance.natur Lebensraum Altmühltal“, die Brutgebiete zu meiden und Wiesen nicht zu betreten.
Das Altmühltal von Colmberg bis Trommetsheim ist eines der größten zusammenhängenden Wiesenbrütergebiete Süddeutschlands. Wiesenbrüter sind extrem gefährdet und vom Aussterben bedroht. Sie brauchen besonderen Schutz. Besonders in der Brutzeit, von März bis Juli, reagieren Wiesenbrüter empfindlich auf Menschen, auf laute Geräusche oder freilaufende Hunde. „Altvögel fliegen auf und reagieren mit Warn-, Abwehr- oder Fluchtreaktionen. Gelege und Küken sind dann ungeschützt und können natürlichen Feinden, wie Krähen, Elstern oder Greifvögeln zum Opfer fallen“, erklärt Projektleiter Dietmar Herold. Halten Störungen an, bestehe die Gefahr der Auskühlung und der Aufgabe der Bruten.
Dietmar Herold und Jan Heikens, Gebietsbetreuer des Landesbund für Vogelschutz, appellieren deshalb an Spaziergänger, Hundehalter, Fahrradfahrer, Angler und andere Erholungssuchende:
Meiden Sie nach Möglichkeit die Brutgebiete zwischen März und Juli. Wenn vor Ihnen ein Kiebitz oder Brachvogel auffliegt, kehren Sie bitte um! Beachten Sie die Schilder und bleiben Sie auf den Wegen. Verhalten Sie sich ruhig und nehmen Sie Hunde an die Leine!
Vorsicht ist nicht nur im Wiesmet zwischen Ornbau, Streudorf und Muhr am See geboten. Weitere Brutgebiete liegen in der Altmühlaue südlich von Aha bis Trommetsheim (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) und nördlich von Ornbau bis Herrieden sowie in den Niederungen zwischen Leutershausen, Brunst und Eyerlohe sowie westlich von Colmberg. Auch vor und nach der Brutzeit ist Vorsicht geboten, wenn große Schwärme von Wiesenbrütern und zahlreichen anderer Vogelarten auf dem Weg vom oder ins Winterquartier in den Wiesen den Altmühltals Rast machen. Sie suchen hier Ruhe und Nahrung für den kräftezehrenden Flug.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.lebensraum-altmuehltal.de Textquelle: Landratsamt Ansbach / Foto: Frank Derer/LBV-Bildarchiv