Willi Ahlborn aus Neuendettelsau feierte 95. Geburtstag

NEUENDETTELSAU

Geistig und körperlich wohlauf feierte am 14. Mai Willi Ahlborn aus Neuendettelsau seinen 95. Geburtstag. Infolge der Corona-Pandemie erhielt der Jubilar Glückwünsche in schriftlicher Form sowohl von Bürgermeister Christoph Schmoll als auch vom Pfarramt von St. Nikolai mit Segenswünschen für Leib und Seele. Zwei Söhne, fünf Enkeltöchter und sieben Urenkel aus erster Ehe gehören zum großen Kreis der Familie. Willi Ahlborn, in Bovenden in Niedersachsen, am nördlichen Rand der Universitätsstadt Göttingen geboren, hatte noch einen Zwillingsbruder, der vor sieben Jahren verstarb. Ahlborn erlernte den Beruf eines Schlossers, wurde 1943 in den 2. Weltkrieg eingezogen und erlitt mehrere Verletzungen. Im März des Jahres 1945, kurz vor Kriegsende, kamen schwere Augenverletzungen hinzu, die schließlich zur völligen Erblindung führten. 1950 läuteten die Hochzeitsglocken. Willi Ahlborn heiratete seine erste Ehefrau, die aus Niederschlesien stammte, aber im Jahre 1999 verstarb. Bis 2002 lebte der Jubilar in Bovenden, wo er auch seine zweite Ehefrau Gerda kennen lernte. Noch im gleichen Jahr zogen beide nach Neuendettelsau und fanden in Mittelfranken eine neue Heimat. Seine jetzige Frau war im Kriegsblinden-Sanatorium in Söcking am Starnberger See als Krankenschwester tätig. 20 Jahre lang war Ahlborn Vorsitzender des Kriegsblindenbundes in seiner niedersächsischen Heimat. Für dieses Engagement wurde er im Jahre 1989 mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Noch heute pflegt der Jubilar per Telefon und Email Kontakte zu seinen Kameraden, deren Anzahl altersbedingt jedoch von Jahr zu Jahr geringer wird. Seine große Leidenschaft gehört dem Fußball, sein Herz schlägt besonders für den VfL Wolfsburg. Infolge der Zwangspause durch die Corona-Pandemie sind die beliebten Fußballwochenenden jedoch vorübergehend zum Schweigen verurteilt – „aber es wird wieder besser werden“, hofft Ahlborn. Dann kann er abermals am Radio sitzen und die Spiele verfolgen. Doch bis dahin bestimmen der Computer mit Sprachausgabe und das Telefon den Tagesablauf. Außerdem dienen Hörbücher mit Kopfhörer zur Unterhaltung und die Telefonate bilden ein besonders willkommenes Bindeglied zu Verwandten und Bekannten. Für den Jubilar ist es außerdem wichtig, dass er trotz seines Alters reges Interesse am Geschehen um ihn herum und in der Welt zeige, wie er betonte.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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